WAMCO Ensembels auf Theaterspielplan.at Die Geschichte: 1985 wurde die WAMCO (West Austrian Musical Company) unter der Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Habib Samadzadeh aus einer Gruppe von Schülern des BORG-Götzis gegründet. Mit 2006 übergab Habib Samadzadeh die Leitung an Erich Manser, selbst einmal Ensemblemitglied der WAMCO und noch immer sehr aktiv als Entertainer. Das Konzept: Jugendliche aus allen Regionen Vorarlbergs erarbeiten gemeinsam Tanz, Schauspiel, Sprechtechnik und Gesang für ein Bühnenstück. Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 16 Jahren. Mittlerweile gehören zum Repertoire der WAMCO sechs komplette Musicals: \'Jesus Christ Superstar\', \'Westside Story\', \'Hair\', \'Cabaret\', \'Childrens Galaxie\' und \'Joseph\' sowie die tänzerische Umsetzung von Carl Orffs \'Carmina Burana\' - aufgeführt im Montforthaus Feldkirch, Festspielhaus Bregenz sowie weiteren namhaften Häusern Vorarlbergs und natürlich auf der Bregenzer Seebühne. Tourneen führten die WAMCO nach Deutschland, Ungarn, in die Schweiz und nach Schottland zum Aberdeen International Youth Festival. Lernen durch Erleben: Im Mittelpunkt eines jeden Stückes steht ein Konflikt, eine problematische Situation, die von den Personen der Handlung bewältigt werden muß. Die Mitglieder der Gruppe übernehmen eine Rolle aus dem Stück, übernehmen damit gleichzeitig die Probleme der Personen und erleben während der Proben- und Aufführungszeiten unmittelbar, quasi am eigenen Leib, wie die Lösung eines Problems gelingt, aber auch scheitern kann. Diese Identifikation mit der Person der Handlung glückt um so eher, je zeitgemäßer die dargestellten Probleme sind. Was hier passiert, kann kurz mit “Lernen durch Erleben” charakterisiert werden. Lernen durch Erleben, an und für sich nichts Neues, im herkömmlichen Unterricht aber schwer zu verwirklichen und aus der Freizeit oft durch passive Unterhaltung verdrängt, lässt sich in der Schauspielerei gut verwirklichen und erfährt noch eine zeitliche Erweiterung dadurch, dass Konflikt und Lösungsversuch die Schauspieler über Monate beschäftigen und so beständiger Teil der eigenen Erinnerung, der eigenen Geschichte werden. Theaterspielen erfasst naturgemäß die ganze Persönlichkeit. Diese Empfindungen werden aber noch gesteigert und verdichtet durch den Gesang. Selten erfährt man Harmonie so beglückend, wie im Zusammenwachsen der Stimmen, selten erfährt man Dissonanz so beklemmend, wie im Auseinanderfallen und Gegeneinanderprallen von Stimmen. Ähnliches gilt für den Tanz. Das Musical vereint Schauspielerei, Musik und Tanz. Das Publikum profitiert vom Engagement der Darsteller. Es wirkt die Vorstellung um so lebendiger, je mehr die Darsteller bei der Sache sind, und es kommt nicht von ungefähr, dass manche Zuschauer nach einer gelungenen Musicalaufführung selbst Lust verspüren mitzumachen. Begeisterung auf der Bühne springt über aufs Publikum - Lustlosigkeit auf der Bühne hingegen erzeugt auch im Publikum Langeweile. Bei der gemeinsamen Arbeit in der Gruppe kann sich jede/jeder Einzelne entfalten und Fähigkeiten erwerben, die ihm im weiteren Leben zugute kommen, auch wenn er die Gruppe schon lange verlassen hat. Ziel der Ausbildung: Ziel der vielfältigen Ausbildung ist aber nicht die ausschließliche Vervollkommnung des Könnens um seiner selbst willen sein. Vielmehr sollen die Talente zum Erreichen eines gemeinsamen Zieles genutzt werden. Das Erlebnis, etwas Großes und Wertvolles entstehen zu lassen, indem man seine Kräfte zusammenlegt, und die Freude am gemeinsamen kreativen Schaffen sind für junge Menschen um so wichtiger, als sie in einer Gesellschaft leben, die immer mehr in ihre Einzelteile zerfällt, in einzelne Menschen, die immer unabhängiger voneinander werden und dabei zunehmend vereinsamen.