konnex ist ein Künstler-Kollektiv, das Tanztheaterstücke und Crossover-Projekte für die Bühne und theaterfremde Räume entwickelt.
Das Kernteam der internationalen Gruppe bilden Christophe Dumalin, Giordana Pascucci, Aurelia Staub und Alessandra Tirendi.
Konzept
Für die hohe künstlerische Wertschätzung von konnex sprechen zahlreiche Einladungen zu nationalen und internationalen Festivals (Berner Tanztage 2001, Int. Children Festival for Theatre, Sibenik (HR) 2002, Milktooth-Festival Zagreb (HR) 2003, Imagetanz-Festival Vienna 2003, Carinthischer Sommer 2004, szenebuntewähne TanzFestival /Vienna 2000 – 2004), schäxpirFestival Linz, TRANSIT-TanzFestival 2003/Deutschland, tanzmaxx-Festival Düsseldorf, CIFET (Cairo Int. Festival for Experimental Theatre) 2005 u.v.a.) sowie eine rege Gastspieltätigkeit im In- und Ausland.
Konnex hat im Rahmen der Wiener Theaterreform eine 4-Jahres-Konzeptförderung (2005-2009) zugesprochen bekommen. Diese mehrjährige Subventionszusage ermöglicht eine längerfristige Planung, Zeit für notwendige Researchphasen, kontinuierliche Weiterentwicklung des Repertoires sowie die Kreation neuer Arbeiten mit verschiedenen Partnern. Die künstlerische Leitung des Ensembles obliegt der Choreographin und Tänzerin Aurelia Staub.
Methode
Am Anfang steht ein Gedanke, ein Thema, der Wunsch nach einer Kooperation oder ein Objekt. Mittels Improvisationen wird mit diesen rohen, ungeformten Ausgangsmaterialien probiert und experimentiert. Die Arbeit ist prozessorientiert, der Weg manchmal lange, mitunter wie in einem Labyrinth. Nach dieser Suche werden Teile ausgewählt, präzise bearbeitet, dramaturgisch geordnet und zu einem Ganzen choreographiert/inszeniert. Durch die prozessorientierte Arbeitsweise werden selbst Premieren immer nur als temporäres Ziel verstanden. Die Weiterbearbeitung der einzelnen Produktionen nach einer ersten Spielserie ist die Regel.
Die Mittel sind die des Tanzes und des Theaters. Gäste aus anderen Disziplinen erweitern das Spektrum und sind gerne willkommen. Gearbeitet wird im Kollektiv. Konnex entwickelt seine Stücke in der Regel aus der breiten Basis der in den Prozess involvierten Kunstschaffenden.
« Es gibt ein Geduldspiel, bei dem es darauf ankommt, drei Metallröhrchen von ungleichem Durchmesser, die in einer durch Glas verschlossenen Schachtel liegen, ineinander zu schieben. Das kann man methodisch probieren; da dauert es meist sehr lang. Aber es geht auch anders: man schüttelt aufs Geratewohl so lange, bis man es beisammen hat. Ist das ein Zufall? Es sieht nämlich so aus, aber ich glaube nicht dran. Denn es steckt ein Gedanke dahinter. Nämlich der, dass die Bewegung allein imstande ist, hervorzurufen, was der Überlegung nicht gelingt. »
(Arnold Schönberg, Harmonielehre)
Junges Publikum
Wir bearbeiten Themen, die uns als Menschen und Kunstschaffende interessieren. Wir spielen für Kinder, weil wir dieses Publikum lieb gewonnen haben. Wir mögen ihre Fragen und bewundern ihr Staunen.
Und das Kind sitzt da in der Vorstellung mit seiner bewundernswerten Eigenschaft des Staunens, seinen unfertigen und unvoreingenommenen Meinungen, einer Weltauffassung, an die wir uns als Erwachsene nur noch bruchstückhaft erinnern können. Einem Verständnis von Abstraktion, von dem sich manch Großer etwas abschauen könnte. Was da an Energien auf die Bühne überschwappt, ist oft um ein Vielfaches stärker als die Reaktionen in “Erwachsenenvorstellungen”. Das macht die Arbeit für Kinder so wertvoll. Und das macht die Verantwortung so groß.
Konnex gibt in seinen Stücken keine Antworten, erklärt weder die Welt noch die Moral. Es wäre vermessen zu glauben, dass das Theater zu den Fragen dieser komplex gewordenen Welt klare Lösungen anbieten kann. TanzTheater kann Möglichkeiten ausloten, ungewohnte Perspektiven skizzieren, emotionelle Räume kreieren, Themen berühren und zu Diskussion und Reflexion verführen. Die Kinder sollen Fragen haben dürfen. Und diese im Anschluss an die Aufführungen mit den KünstlerInnen diskutieren.
« Im Theater geht es nicht ums Verstehen. Es geht darum, ob man was erfährt oder was erlebt. Und hinterher versteht man vielleicht was. »
Heiner Müller