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Das theaterspielplan Team.
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Also heimlich ist ein Wort, das seine Bedeutung nach einer Ambivalenz hin entwickelt, bis es endlich mit seinem Gegensatz unheimlich zusammenfällt. (Freud)
Die Sonntagsfragen gehören der FPÖ. Die Befürchtungen, dass die rechten Lager europaweit weiter erstarken werden, bestatigen sich nach fast jeder Wahl. Der Rechtsruck ist bereits Alltag geworden. Restriktives, strenges, auf Sicherheit und Abgrenzung ausgerichtetes Denken und Handeln sind längst salonfähig geworden. Im Netz bekennt man sich neuerdings offen zur rechten Gesinnung. Die Tabus der 2. Republik sind schwächer geworden. Es gibt eine Normalität.
Rechte sind nicht mehr mit Bomberjacken und Springerstiefeln unterwegs, sie sehen aus wie Filialleiter oder auch wie Hipster. Das nennt man dann Nipster (Nazi + Hipster).
Statt immer wieder das Spektakuläre am Rechtsextremismus zu betonen, sollten wir die Normalität des Rechtsextremismus in den Blick nehmen.. (Sebastian Wehrhahn, ZEIT ONLINE)
Das TiB stellt sich in „Wahr und Gut und Schön“ die Frage nach dem Rechten in uns. Dabei wollen wir versuchen, eine Komödie rechts der Mitte zu gestalten, in der viel und ausgiebig gelacht wird. Bis es wehtut. Hoffentlich. Wir suchen den Affekt. Dazu entwickeln wir den Grazer Sonntag einer Familie, die zum Zusammenbleiben verdammt ist, mit der Angst vor Verlust kämpft und eine schmerzhafte Entscheidung fällen muss. Monströs in seiner Normalität und brachial komisch. Oder vielleicht einfach eine zeitgemäße Form des Deutschen Mittagstisches, wie ihn Thomas Bernhard erdacht hat. Das wäre die Ausgangslage.
Dabei geht es uns nicht darum, den Rechtsextremismus vorzuführen, sondern seine Inhalte und Thesen von sympathischen Figuren formulieren zu lassen, von Leuten „wie du und ich“. Was ist das, das in jedem von uns heimlich schlummert, das uns Nähe und Abstoßung zu Stammtischdiskussionen empfinden lässt? Dort wo wir Einheimischen heimlich unheimlich werden.
Uraufführung, Premiere am Mi, 2.12.2015 um 20:00 Uhr
Weitere Termine: Dezember 2015 bis Jänner 2016
Theater im Bahnhof, Elisabethinergasse 27a, 8020 Graz
mit Juliette Eröd, Lorenz Kabas, Monika Klengel, Martina Zinner, Beatrix Brunschko, Elisabeth Holzmeister
und Saladin Dellers.
Regie: Ed. Hauswirth
Stück: Kreation Kollelktiv
Ausstattung: Heike Barnard
Licht und Ton: Moke Klengel, Martin Schneebacher