24.11.2012,
19:30
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Salon5 im Brick-5
Marek und Karen leben in der Wohnung ihrer Kindheit. Für Karen ist sie der Stützpunkt ihrer exzessiven Ausflüge in die Welt, für Marek Bollwerk und Kloster.
Der permanente Kontakt zur Außenwelt ist über ein großes, offenes Fenster lebendig. Aus diesem Fenster fotografiert Marek seine Schwester, wenn sie unter Menschen geht. Er sammelt Momentaufnahmen und dokumentiert das Verhalten der „Gasthausmenschen“, wie er sie nennt.
Als Karen hinter seinem Rücken eine Ausstellung seiner Fotografien organisiert, wird Marek zum Künstler wider Willen. Er begreift, dass er den Zeiger nicht mehr zurückdrehen kann, benützt seinen neuen Status und hält den Menschen brutal den Spiegel vor, indem er ihre Leere, ihre tiefe Verunsicherung, ihre Banalität und Oberflächlichkeit abbildet.
Was passiert in einer Gesellschaft, die alles über die erfolgreiche Abwicklung von Kauf und Verkauf wertet, mit den Unberechenbaren, den Anstrengenden, den Sensiblen, den Künstlern, all jenen die keine zählbaren Profite für eben diese Gesellschaft erwirtschaften?
«Mit der wundersamen Entdeckung der Dramatikerin Anna Poloni gelang der Wiener Regisseurin Anna Maria Krassnigg ein Theatercoup. [..] Ihr eigentümlich wortkarges Konversationsstück, dessen schöne Schlusspointe nicht verraten sei, atmet noch die Luft des europäischen Kunstkinos, wie es einmal, vor langer Zeit, war.» (Der Standard)
«Die erstklassigen Schauspieler Petra Gstrein, Martin Schwanda, Luc Feit, Jens Ole Schmieder und Kirstin Schwab bewegen sich beständig zwischen den Polen von Aggressivität und kindlicher Naivität. Das Stück entfaltet seine unmittelbare Wirkung durch die subtile, poetische Sprache, den körperlichen Ausdruck, sowie die Kraft der Inszenierung.» (Luxemburger Wort)
Mit: Petra Gstrein, Jens Ole Schmieder, Kirstin Schwab, Martin Schwanda, Isabella Wolf
Raum & Licht: Andreas Lungenschmid
Kostüme: Antoaneta Stereva
Musik: Christian Mair
Regie: Anna Maria Krassnigg
Koproduktion: Salon 5, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg und Drama Shop
Uraufführung: Kapuzinertheater Luxembourg: 6. März 2012, Salon5: 15. März 2012