Hannah ist Mitte dreißig, Archäologin und Engländerin in zweiter Generation. In Wien – der Heimatstadt ihrer Großmutter Bettina – war sie noch nie, bis dieser Brief mit der Post kommt. Das notarielle Schreiben weist sie als Erbin einer Wohnung im vierten Wiener Gemeindebezirk aus: Die Schlüssel lägen zur Abholung bereit. Und mit ihnen die bewegte Geschichte ihrer Fami-ie: Von der Emigration der inzwischen verstorbenen, jüdischen Großmutter 1934 nach London und der Rückkehr ihrer Mutter Judith Mitte der 1970er Jahre nach Österreich. Hannah hat niemanden, der ihre Fragen beantworten könnte und so reist sie kurzerhand allein nach Wien. Dort taucht sie anhand rätselhaft gelegter Spuren in eine Vergangenheit ein, die mehr Geheimnisse birgt, als sie es bislang vermuten ließ: Aus vielen kleinen Versatzstücken setzt sich eine Familiengeschichte zusammen, die sogar Hannahs eigene Biografie in Schwanken bringt. „Piano Nobile oder wer ist Heinz“ ist eine Eigenproduktion des theater bodi end sole, die sich mit dem Schicksal einer Frau auseinandersetzt, die auf den Spuren ihrer Mutter und Großmutter nach Wien zurückkehrt und den Sehnsüchten ihrer Vorfahrinnen nachspürt. Fremd in der alten Heimat, ist sie zwischen Assimilationsbedürfnis und trotziger Widerständigkeit hin und her gerissen. Inspiriert wurde das Stück vom Leben und Werk Hilde Spiels.