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DER RORSCHACH TExT Theater Nestroyhof Hamakom
11.10.2012,
19:30
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Theater Nestroyhof Hamakom
Ein mysteriöser ungarischer Pelzhändler und seine 13-jährige Tochter fahren im „totalen Krieg“ mit einem einzelnen Güterwaggon, den sie dem Teufel abgekauft haben, auf die Schweizer Grenze nach Rorschach zu. Rorschach ist eine Stadt am Bodensee in der Schweiz. Schülerinnen in Rorschach protestierten 1942 in einem Brief gegen die rigide Flüchtlingspolitik der Regierung und wurden dafür zum Schweigen gezwungen.
„Das Boot ist voll” war die Devise, Flüchtlinge wurden „ausgeschafft” oder schon an der Grenze abgewiesen. Der Name Rorschach steht jedoch auch für den Hermann-Rorschach-Test. Diese Tintenkleckse gleichen frappant den Bildern von Pelzen…
Neues Musiktheater unter Verwendung von Textstellen aus Die Tragödie des Menschen von Imre Madách (1823-1864) und Franz Liszts Faust Sinfonie für Computerflügel.
Von Thomas Desi (Text/Regie)
Mit Tristan Jorde (Faust), Karl Maria Kinsky (Luzifer), Mia Krieghofer (Mädchen), Judith Halász (Sopran)
Musik von Franz Liszt / Thomas Desi und Oliver Weber
Termine: 9. – 18. Oktober 2012 (19:30, Di-Sa)
Ort: Theater Nestroyhof Hamakom, Nestroyplatz 1, 1020 Wien
www.hamakom.at
Karten: € 18.- (ermäßigt € 12.-), 01/8900-314, tickets@hamakom.at
www.zoon.at
Spielort
Theater Nestroyhof Hamakom
Nestroyplatz 1
1020, Wien
Weitere Termine
Oktober 2012
- 09.,
- 10.,
- 12.,
- 13.,
- 16.,
- 17.,
- 18.,
ZOON / Thomas Desi
ZOON / Thomas Desi (Wien) erhält erstmals eine 4-jährige Konzeptförderung vom Kulturamt der Stadt Wien (2010-2013).
Unter wechselnden Formaten und verschiedenen Annäherungsstrategien soll neues Musiktheater entstehen, das sich im Produktionsprozess bewusst von der Oper absetzt.
Als „langsame Einleitung“ ist der Beginn der Saison 2009/10 gedacht: 'BUDAPEST, WIEN, BUDAPEST 1989' mit einem Text von Imre Kertész und Musik von György Ligeti sowie 'NEITHER' nach einem 10-Zeiler von Samuel Beckett mit Musik von Morton Feldman.
Neben Synchronizitäten und chronologischen Zufällen, neben der Wiederkehr von historischen Daten und Überschneidungen widersprüchlicher gesellschaftlicher und politischer Ereignisse, sind es die existenziellen Erfahrungen des Menschen, die in diesen beiden „Einstiegsprojekten“ bei ZOON in dieser „Langsamen Einleitung“ angerissen werden: Imre Kertész und die „Unvergänglichkeit der Lager“, Samuel Beckett und die Unabwägbarkeit der Konsequenzen von Handeln und Entscheiden. Beide berühren im weitesten Sinn einen metaphysischen Aspekt des Menschseins, dort, wo sich letztlich die Kunst, so wie ZOON es sich vornimmt, mit dem „Leben“ berührt.
Es sind nicht die tagespolitischen Nachrichten, durch die sich diese Arbeit vor sich hertreiben lassen will, sondern die im griechischen, aristotelischen Begriff des zoon politicon, des Menschen als einem „social animal“ (das ist die englische Übersetzung von „zoon politicon“) formulierte Definition vom Menschen als einem Lebewesen in einem abgegrenzten Raum, zu einem bestimmten Moment, das sein Bedürfnis nach Gesellschaft ausdrückt. (Musik-)Theater ist die/eine Metapher dafür.
Vollständiges Portfolio von ZOON / Thomas Desi