In FlugPunkt wird der Begriff des Ankommens in Szene gesetzt. Wer kommt wo und wie an? Wie möglich und unmöglich ist ankommen? Das Fremde und das Bekannte sowie die damit verbundenen Phantasien und Träume wirken in FlugPunkt sowohl für migrantische als auch für „einheimische“ Protagonisten als Motor ihrer Lebensentwürfe. Mit einem Koffer voller Träume kam Ramazan, als Gastarbeiter der ersten Generation nach Österreich. Gelandet ist er als Arbeiter in einem Steinbruch – einem Meer aus Stein und Staub-, wo auch das Stück angesiedelt ist. 30 Jahre ist er nun hier, getrennt von seiner Familie und seine Lunge - ebenso wie der Steinbruch - ein Staubmuseum. Erkrankt, wartet er auf seinen Pensionsbescheid um endlich zu seiner Familie nach Hause zurückzukehren. Walter ist Ingenieur und Arbeitnehmervertreter des selben Unternehmens und Ramazan's Vorgesetzter. Sein Blick ist gebannt auf die Karrieresprossen nach oben. Doch auch seine Lunge hat der Staub gezeichnet. Die gemeinsame Krankheit schafft eine fragile Brücke zwischen Ramazan und Walter und es kommt zu einer kleinen Annäherung. Die Beamtin Ewa hat mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen, sie hat ihr Gesicht verloren. Als Mädchen hatte sie noch Träume, doch diese haben sich in einem Meer aus Akten verflüchtigt. Ihre Identität hat sie in einer ordentlichen starren und einsamen Welt ihrer selbst verpackt. Diese beginnt nun zu bröckeln, als ihre Akten – so wie auch Ramazan's Akte – Gesichter bekommen. Inwieweit können die Begegnungen mit Walter und Ramazan ihre Mauern zum Einsturz bringen? Und dann sind da noch das Mädchen Mavi sowie die Zwergin und Riesin Frau Maibach, die die Protagonisten an der Grenze der Wahrnehmung beeinflussen und die Handlung vorantreiben. Frau Maibach, seit Urzeiten ihr Welt-Gewebe spinnend, steht für Ordnung und Tradition. Ihre Gegenspielerin Mavi ist ein Flüchtling von irgendwo, ständig auf der Suche. Sie treibt die Veränderung voran und wirbelt dabei eine Menge Staub auf. Cast & Crew: Idee, Regie, Dramaturgie: Emel Heinreich Konzepterarbeitung Dramaturgie: Reinhard Eisendle Koordination Dramaturgie: Robert Koukal Regieassistenz: Angele Dittrich Textentwicklung: Philipp Weiß Ausstellungskurator: Marcus Saravia Bühne und Ausstattung: Kristof Kepler Kostüme :Claudia Ungersbäck Systemadministrator, IT-Dienstleistung: Bernhard Lascy Cocon-Produktion und PR: Deborah Gzesh, Martina Hübl DarstellerInnen: Lies Kato, Aisha Eisa, Deborah Gzesh, Hannes Bickel, Francis Okpata