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  • Waisen Schauspielhaus Wien

    Waisen

     
    Waisen
    Waisen
    Schauspielhaus Wien
    Details
    Schauspielhaus Wien

    18.05.2011,

    20:00

    @ Schauspielhaus Wien
    von Dennis Kelly Regie: Ramin Gray Premiere: 5. März 2011 ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG Dennis Kellys Stück Waisen beginnt mit einem extremen Bild: Liam steht blutüberströmt im Esszimmer, wo seine Schwester Helen und deren Mann Danny gerade bei einem Candle-Light-Dinner sitzen. Er habe einem jungen Mann geholfen, der bei einer Messerstecherei verletzt wurde. So lautet Liams erste Version dessen, was an diesem Abend vorgefallen ist. Doch schon bald verstrickt er sich in Widersprüche, und ein abgründiger Psychothriller beginnt, in dessen Verlauf sich die Grenzen zwischen Lüge und Wahrheit, Gut und Böse, Liebe und Hass immer mehr verwischen, und die moralische Überforderung schließlich in Zerstörung mündet. Waisen ist in mehrfacher Hinsicht ein hoch politisches Stück. Neben realpolitischen Referenzen auf Abu Ghraib, den islamistischen Terrorismus und die damit verbundene zunehmende Islam- und Ausländerfeindlichkeit - ein Thema, das in Österreich mehr als aktuell und, man könnte sagen, fast schon zum guten Ton gehört, greift Kelly darin relevante gesellschaftspolitische Themen, wie die Folgen der Immigration, urbane Isolation, Gewalt und unsere moralische Zerrissenheit im Zeitalter der „political correctness“ auf. Vor allem aber führt dieses Stück eindringlich vor Augen, dass Politik bereits in der kleinsten sozialen Einheit - der Familie - beginnt. In der familiären Politik geht es, genauso wie in der staatlichen, um die Durchsetzung von Forderungen und Zielen, um Einflussnahme - nicht zuletzt durch die Mittel der Manipulation. Helen treibt ihren Ehemann Danny an und über die Grenzen von Recht und Gesetzlichkeit, um die Familie zu schützen, koste es, was es wolle, die Moral des Einzelnen negierend zugunsten einer „Gruppenmoral“. Waisen ist ein messerscharfes Stück über gesellschaftliche Entsolidarisierung und die Wiederkehr des, wie Kelly es nennt, „Tribalismus“, eine schmerzhafte Überprüfung, wie leicht unsere moralischen Grundwerte korrumpiert werden und eine verstörende Erkundung unserer Ängste und Loyalitäten, die uns dazu bringen, zu tun, was wir nicht tun sollten. Ich versuche wirklich nicht, über dunkle Themen zu schreiben. Ich tauche einfach nur gern ins Theater ein, um Furcht zu empfinden, starke Emotionen. Vielleicht hat das etwas von einem Tier - man muss wissen, was einem weh tut. Im Kopf hatte ich einen blutverschmierten Typen und zwei Leute, die beim Dinner sitzen, und dann war da die Frage, wer diese Leute sind. Ich weiß nicht, worüber ich schreiben werde, wenn ich anfange zu schreiben - ich kenne nur die Bereiche, um die herum ich schreiben will. Man schreibt über das, was jetzt und hier geschieht. Aber man muss auch über das schreiben, woran man glaubt. Ein Stück über die Liebe ist genauso wichtig wie eines über den globalen Terrorismus. Es muss aus einem selbst kommen. Wenn man Glück hat, dann überschneidet sich das mit dem, worüber auch die anderen nachdenken. Mit: Vincent Glander Nicola Kirsch Thomas Reisinger Premiere: Sa, 05. März 2011 weitere Termine: Di, 08. März 2011 Fr, 18. März 2011 Sa, 19. März 2011 Di, 22. März 2011

    Spielort

    Schauspielhaus Wien
    Porzellangasse 19
    1090, Wien

    Weitere Termine

        März 2011
      • 05.,
      • 08.,
      • 18.,
      • 19.,
      • 22.,
        April 2011
      • 05.,
      • 06.,
      • 29.,
      • 30.,
        Mai 2011
      • 04.,
      • 17.,
        Juni 2011
      • 25.,

Schauspielhaus Wien

Das Schauspielhaus Wien versteht sich als Theater des Zeitgenössischen, als Schauplatz gegenwärtiger literarischer Unternehmungen, als Autorentheater im „klassischen“ Sinn. Der Spielplan besteht ausschließlich aus Gegenwartsdramatik. Das Schauspielhaus besetzt mit dieser Programmatik eine singuläre Position in der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Die Grundsatzfragen, die sich damit stellen, liegen auf der Hand: Wie stellt sich Zeitgenossenschaft her? Wie definiert sich Gegenwart? Wie und mit welchen ästhetischen Mitteln lässt sich heute am Theater von unseren Lebenszusammenhängen erzählen? Um ein Haus als Autorentheater zu etablieren, darf es nicht genügen, bekannte oder arrivierte zeitgenössische Dramatikerinnen und Dramatiker zu präsentieren. Ein Schwerpunkt der Arbeit, die am Wiener Schauspielhaus geleistet wird, gilt daher der systematischen Suche und besonderen Förderung junger Autorinnen und Autoren. Anknüpfend an die Tradition und Geschichte des Schauspielhauses, das von Hans Gratzer ab den späten siebziger Jahren als Ur- und Erstaufführungsbühne etabliert wurde, werden im Rahmen diverser Autorenprojekte – in enger Anbindung an die am Schauspielhaus gelebte Theaterpraxis – junge Dramatikerinnen und Dramatiker in ihrem Schreiben unterstützt.

Vollständiges Portfolio von Schauspielhaus Wien