Um die Jahrhundertwende war die Leopoldstadt eine Hochburg des jüdischen Unterhaltungstheaters. Dutzende Ensembles wetteiferten jeden Abend um die Gunst des Publikums, in jedem zweiten Kaffeehaus und Hotelsaal wurde gesungen, getanzt und vor allem: Kabarett gespielt. Die erfolgreichste dieser Gruppen war die „Budapester Orpheumgesellschaft“, mit Stars wie Heinrich Eisenbach, Armin Berg oder Hans Moser. Legendär der Einakter „Die Klabriaspartie“ von Adolf Bergmann, der 35 Jahre lang der Höhepunkt im Repertoire der „Budapester“ blieb. Die Handlung: Ein paar Kartenspieler in einem kleinen Café in der Leopoldstadt halten sich gegenseitig am Schmäh, streiten sich, betrügen sich, versöhnen sich – und landen dabei eine Pointe nach der andern. Aber können wir denn heutzutage überhaupt noch über Witze lachen, bei denen sich schon unsere Urgroßeltern zerkugelt haben? Finden Sie es heraus! Das Ensemble Tinte & Kaffee, seit über 10 Jahren spezialisiert auf Wiener Kaffeehauskultur in jeder Form, erweckt in seiner Neuinszenierung die schönsten und lustigsten Episoden aus der „Klabriaspartie“ zu frischem Leben – und stellt sie gleichzeitig in ihren historischen Zusammenhang. Zwischenexkurse befassen sich mit Themen wie: „Gibt es jüdischen Humor?“ – „Einwandern und fremd bleiben“ – „Leben in der Leopoldstadt“ – „Jüdische Kaffeehäuser“ oder „Antisemitismus und Anpassungsdruck“ – allesamt gespiegelt in Anekdoten, Liedern und „Lotzelach“ der „Budapester“. „Dalles & Dowidl – Im jüdischen Kaffeehaus“ – ein Programm zum Lachen, zum Erinnern, zum Nachdenken – und zum puren Vergnügen! Siebtes Jahr! Es spielen (z.T. alternierend): Eva Agai, Eva Bruckner, Ekisabeth Seethaler, Andreas Kosek, René Magul, Christoph Prückner
sowie als Gaststar 2014: Günter Tolar!
Buch und Regie: Christoph Prückner
Kartenreservierung unter 0676 / 31 67 302