Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie umhüllt den Körper, »schließt« das Subjekt ein und markiert sein Außen. Durchlässig und regulativ zugleich, nimmt sie äußere Einflüsse auf, erzählt von Differenz – von Alter, Geschlecht und Sozialem – und markiert den Übergang zu unserem Inneren – zu Emotionen und Setelenzuständen. Die in Wien lebende venezolanische Choreografin Moravia Naranjo greift diese Bewegung der stetigen Transformation auf und nimmt die Verformbarkeit des Körpers zum Ausgangspunkt für ihre Untersuchung verschiedener Konstellationen des Wechsels – zwischen Chaos und Ordnung, zwischen Freiheit und Unterdrückung, zwischen Toleranz und Revolte. Gemeinsam mit Anna McRae und The Diving Home Band arbeitet sie in voices of the skin mit den Mitteln des Körpers, der Stimme und der Live- Musik am Aufgeben der eigenen Position – der Tänzerin, die von ihrer Bewegung ablässt, dem Musiker, der sein Instrument abstellt –, um die einzelnen künstlerischen wie individuellen Stimmen miteinander zu verweben und nach einer gemeinsamen Textur des Zusammenseins zu suchen.