Eigensinnige Frauen, die sich nichts gefallen lassen, und Männer, die gerade davon restlos fasziniert sind; sie sind - kurz gesagt - das Thema, des brillianten Menschenbeobachters Anton Tschechow für seine Einakter Der Bär und Der Heiratsantrag ... er nennt sie übrigens Scherze. In dem einem Fall sind es eine Witwe im besten Alter und ein schlecht gelaunter Artillerie-Leutnant a. D., der sich noch dazu miserabel benimmt. In heftigen Wortgefechten werden die beiden zu (v)erbitterten Gegnern, deren Streit zusehends eskaliert. Schließlich bereitet man sich sogar auf ein Duell vor … Auch die andere Geschichte erzählt von der Spannung zwischen den Geschlechtern. Hier boykottiert eine so reizvolle wie gereizte junge Dame - freilich ohne es zu wissen - die durchaus ernsthaften Absichten jenes Mannes, in den sie eigentlich verliebt ist. Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst. Dass die zwei Szenen mit einem Happy End enden, dürfen wir verraten. Das allerdings kommt - in beiden Fällen - ziemlich überraschend. Bis dahin werden wir mit spritzigen Dialogen verwöhnt, bei denen es sich lohnt zwischen den Zeilen zu hören. Dann wird einem klar, warum diese beiden Scherze Tschechows oft als Mutter aller Screwball-Comedies bezeichnet werden. Ihre vielfach schwer verdaulichen Nachfolger nerven uns täglich in Form von Fernseh-Junkfood; höchste Zeit der Flimmerkiste den Rücken zu kehren ... Nach Altenburg ist es nicht weit ... von überall. Übrigens: Ihre Karte für die Sommerspiele beinhaltet auch eine Führung durch das Stift Altenburg !