20.02.2010,
20:00
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Schauspielhaus Wien
von Gerhild Steinbuch / Regie: Robert Borgmann
URAUFFÜHRUNG
Ein Dorf in den Bergen, eine stillgelegte Fabrik. Ein Mann und eine Frau in einer Zeitschleife. Nach dem Verlust der alten, das Warten auf die neue Arbeit im Fremdenverkehr. Die Hoffnung in den Menschen aus der Stadt gesetzt, der das Geld mitbringt, und auf das Neue. Als die Arbeit ausbleibt, bleiben die beiden trotzdem. Sie begegnen sich selbst: Die junge hoffnungsvolle Version trifft auf zwei alte, festgesessene Menschen. Das Stück untersucht Muster der Verdrängung und Ausgrenzung ausgehend von einer kollektiven Geschichtsblindheit und der damit verbundenen Unfähigkeit zur Aufarbeitung.
Mich interessiert, etwas über oder an Österreich zu zeigen. Gerade an einem Ort wie dem Schauspielhaus muss und kann so etwas stattfinden, weil hier die Aufforderung besteht, über eine Grenze zu gehen und wenn ich über meine Grenzen nachdenke, stoße ich unwillkürlich darauf bzw. auf nichts, ich finde die Grenze nicht, weil sie im Sand verläuft, die wird weggeschoben und sinkt ab, weil ich nicht gelernt habe, mich auseinanderzusetzen, weil das mit der Muttermilch kommt, dass man nach vorne schaut. Und man denkt, dass das auch richtig ist, bis man merkt, dass man gar nicht nach vorne schaut, bloß an allem vorbei. (Gerhild Steinbuch)
Gerhild Steinbuchs Figuren sind Geheimnisträger bis hin zum Gespensterdasein. Jemand macht seinen Mund auf und man weiß nicht, wer durch ihn spricht. Man kann keine Wahrheiten erkennen indem man sie aus der sogenannten „Realität" überträgt, man muss sie einschließen, isolieren, verweigern. Genau das machen ihre Texte und bilden dadurch eine neue Realität. (Robert Borgmann)
Katja Jung
Bettina Kerl
Katja Kolm
Max Mayer
Ingo Tomi