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NEITHER brut im Konzerthaus
19.12.2009,
20:00
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brut im Konzerthaus
* NEITHER (18. & 19. Dezember, brut Konzerthaus)
Oper in einem Akt. Text: Samuel Beckett († 22.12.1989); Musik: Morton Feldman
Am 22. Dezember 1989 starb Samuel Beckett in Paris. Dieser hatte 1976 dem New Yorker Komponisten Morton Feldman auf dessen Ersuchen einen 10-Zeiler auf einer Postkarte geschickt. Darauf sind enigmatische Aussagen notiert, die vom Auftauchen und Verschwinden eines Lichts, das man als „Lebensziel“ interpretieren könnte, sprechen, von der Schwäche, sich letztlich weder für den einen, noch den anderen Weg entscheiden zu können und von der Erkenntnis des Subjekts, dass das einem angemessene Leben sich eigentlich genau an dieser Weggabelung abspielt: letztlich geht es Samuel Beckett um die Unabwägbarkeit der Konsequenzen von Handeln und Entscheiden…
Samuel Beckett
NEITHER
to and fro in shadow from inner to outer shadow
from impenetrable self to impenetrable unself by way of neither
as between two lit refuges whose doors once neared gently close, once away turned from gently part again
beckoned back and forth and turned away
heedless of the way, intent on the one gleam or the other
unheard footfalls only sound
till at last halt for good, absent for good from self and other
then no sound
then gently light unfading on that unheeded neither
unspeakable home
Das für die Solosopranistin überaus anspruchsvolle Werk entstand zeitgleich mit Martin Scorseses Kultfilm „Taxi Driver“. Aus dieser Synchronizität bezieht die erste Inszenierung des Werks durch Thomas Desi, im Auftrag des Center for Contemporary Opera New York, ihre Visualisierung. In einer „Workshop“-Fassung mit Elektronik und Klavier (Patrick Grant, Leiter des Living Theater, New York und Michael Pilafian, New York) ist die exzellente junge Aufsteigerin Kiera Duffy zu hören. Mehr dazu siehe auch: Beckett-Feldman, TheModernWord-site
Termine: Freitag, 18. und Samstag, 19. Dezember 2009, 20:00 Uhr
Ort: brut Konzerthaus, Lothringerstrasse, 1030 Wien
Tickets: www.brut-wien.at, ticket@brut-wien.at, 01/587 05 04
Text: Samuel Beckett (13.04.1906 - 22.12.1989)
Musik:Morton Feldman (12.01.1926 - 3.09.1987)
Sopran:Kiera Duffy (Philadelphia, USA)
Mime:Roman Maria Müller (Wien)
Elektronik:Patrick Grant (New York) http://www.patrickgrant.com/PGResume.htm
Präpariertes Klavier:Michael Pilafian (New York)
Videoanimation:David Haneke (CH)
Inszenierung:Thomas Desi
Produktion ZOON / Thomas Desi (Wien) in Koproduktion mit dem CENTER for CONTEMPORARY OPERA, New York
Spielort
brut im Konzerthaus
Lothringerstraße 20
1030, Wien
ZOON / Thomas Desi
ZOON / Thomas Desi (Wien) erhält erstmals eine 4-jährige Konzeptförderung vom Kulturamt der Stadt Wien (2010-2013).
Unter wechselnden Formaten und verschiedenen Annäherungsstrategien soll neues Musiktheater entstehen, das sich im Produktionsprozess bewusst von der Oper absetzt.
Als „langsame Einleitung“ ist der Beginn der Saison 2009/10 gedacht: 'BUDAPEST, WIEN, BUDAPEST 1989' mit einem Text von Imre Kertész und Musik von György Ligeti sowie 'NEITHER' nach einem 10-Zeiler von Samuel Beckett mit Musik von Morton Feldman.
Neben Synchronizitäten und chronologischen Zufällen, neben der Wiederkehr von historischen Daten und Überschneidungen widersprüchlicher gesellschaftlicher und politischer Ereignisse, sind es die existenziellen Erfahrungen des Menschen, die in diesen beiden „Einstiegsprojekten“ bei ZOON in dieser „Langsamen Einleitung“ angerissen werden: Imre Kertész und die „Unvergänglichkeit der Lager“, Samuel Beckett und die Unabwägbarkeit der Konsequenzen von Handeln und Entscheiden. Beide berühren im weitesten Sinn einen metaphysischen Aspekt des Menschseins, dort, wo sich letztlich die Kunst, so wie ZOON es sich vornimmt, mit dem „Leben“ berührt.
Es sind nicht die tagespolitischen Nachrichten, durch die sich diese Arbeit vor sich hertreiben lassen will, sondern die im griechischen, aristotelischen Begriff des zoon politicon, des Menschen als einem „social animal“ (das ist die englische Übersetzung von „zoon politicon“) formulierte Definition vom Menschen als einem Lebewesen in einem abgegrenzten Raum, zu einem bestimmten Moment, das sein Bedürfnis nach Gesellschaft ausdrückt. (Musik-)Theater ist die/eine Metapher dafür.
Vollständiges Portfolio von ZOON / Thomas Desi
brut im Konzerthaus
Achtung: Seit der Spielzeit 2014/2015 wird das Theater im Konzerthaus nicht mehr durch brut Wien bespielt.
Aus Archivgründen bleibt der bis dahin gültige Beschreibungstext der Spielstätte an dieser Stelle erhalten:
brut im Künstlerhaus / brut im Konzerthaus Mit den beiden Spielstätten im Künstlerhaus und im Konzerthaus ist es brut möglich, den unterschiedlichsten Anforderungen der jeweiligen Produktionen zu entsprechen. Bei brut im Konzerthaus schafft die Verbindung des Foyers mit dem Saal den spezifischen Charakter der Spielstätte: So ergibt sich ein Theaterraum mit idealen Bedingungen für spezifische Präsentations- und Produktionsformate. Foyer im Künstlerhaus Das Foyer im Künstlerhaus wird flexibel als Projektraum für Installationen, Videoarbeiten, Lectures Performances oder Publikumsgespräche genutzt. brut deluxe Bar In der brut deluxe Bar und in der Bar im Konzerthaus finden Connaisseure des guten Geschmacks trink- und essbare Köstlichkeiten zu moderaten Preisen, untermalt von musikalischen Besonderheiten.
Vollständiges Portfolio von brut im Konzerthaus