Von der Vernichtung angeblich minderwertigen Lebens...
Fanatisierte Paramilitärs machen Jagd auf einen Behinderten.
Ein packendes, zum Nachfühlen und Nachdenken
anregendes Stück für Schüler und Erwachsene
zu Behinderung, Ausgrenzung und Faschismus
Stiefelabsätze donnern über das Pflaster, die Schreie der Demonstranten schwellen an und schwellen ab. Ein junger Mann stürmt freudig in eine kleinbürgerliche Küche. Stolz zeigt er der Frau, die das schon mehrmals aufgewärmte Essen anrichtet, seine neue rote Fahne. Er erzählt von den anerkennenden Worten seiner Freunde. Aus ihm würde noch einmal ein richtiger Soldat!
Diese "Freunde", ein paramilitärischer Stoßtrupp, haben das Geschäft des alten jüdischen Nachbarn angezündet
– und er darf zu ihnen gehören!
Oder treiben sie nur ein diabolisches Spiel mit ihm? Denn Helver, der junge Mann, ist geistig behindert…
Er ist nicht ihr Mann, sondern ihr Ziehsohn. – Nach der Geburt eines schwerbehinderten Kindes war ihre Ehe zerbrochen. Da der Ehemann das Kind ablehnte, hatte sie es in eine Anstalt gebracht, um die Beziehung zu retten. In der Zwischenzeit aber war er von einem Geistlichen umgestimmt worden und wollte das entstellte Mädchen in die Arme nehmen. Weil sie das Kind ausgesetzt hatte, verließ er sie ein zweites Mal und diesmal für immer. Ihre Versuche, das Kind zurückzuholen scheiterten, es war bereits gestorben bzw. der Euthanasie zum Opfer gefallen. Schließlich war sie in einer Anstalt dem zurückgebliebenen Helver begegnet und hatte ihn als Ersatz für Kind und Mann aufgenommen