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Mit gepackten Koffern Ragnarhof
24.04.2009,
20:00
@
Ragnarhof
Spielort
Ragnarhof
Grundsteingasse 12
1160, Wien
Theater ohne Boden
Rund um Michael Halbig und Miriam Papst begannen wir uns in den Neunziger Jahren als Gruppe von Schauspieler/innen, Performer/innen und Tänzer/innen der freien Wiener Theaterszene zusammenzuschließen, um erworbene Kenntnisse in Trainings und Workshops an interessierte Kolleg/innen und Laien weiterzugeben, und vor allem um eigene Projekte zu verwirklichen.
1993 fanden wir im 12. Bezirk in der Rosasgasse einen geeigneten Proberaum, der zuvor als Werkstatt und Fotolabor genutzt wurde. Da noch kein geeigneter Boden vorhanden war, wurde im Rahmen der Sanierung ein Schwingboden verlegt. Damit war auch ein Name für unser Theater gefunden: THEATER OHNE BODEN.
Neben den beiden zählten Ina Rager, Andrea Schmon, Gerhard Fritz, Dietmar Egle und Nagy Vilmos zu den Leuten der ersten Stunde. Mit dem ersten Stück „nahe zu nahe“ (1994 in der Stadtinitiative Wien) begann auch eine Serie von Eigenproduktionen, die sich trotz der sehr geringen finanziellen Unterstützung durch die öffentliche Hand bis heute fortsetzt (siehe Archiv) , und die wir auch weiterführen werden.
Aus einer Handvoll Beteiligter ist über die Jahre ein gewachsenes Ensemble entstanden, deren Mitglieder nicht nur auf der Bühne stehen, sondern unseren Verein auch tatkräftig unterstützen. Diese Mitgliedschaft kostet jährlich EUR 70,- und berechtigt u.a. zu Ermäßigungen bei unseren Angeboten.
So werden auch regelmäßig Trainings und Workshops angeboten, die allen Interessenten frei zugänglich sind – für die einen als Einstieg in die Theaterwelt, für die anderen als regelmäßige Beschäftigung mit ihrer Bühnenarbeit und –präsenz. Unterschiedliche Zugänge und verschiedene Trainer/innen sorgen für Anregung, Austausch und Weiterentwicklung.
Hinter all dem steht eine Faszination fürs Theater. Ein Theater, das sich nicht nur in handwerkliches Geschick (sog. Talent) und technische Fähigkeiten (Sprechtechnik, Mimik, Gestik etc.) erschöpft, sondern den Menschen mit Körper, Geist, Wesenhaftigkeit und Geschichte in den Mittelpunkt stellt. Der Körper und seine Sprache, Bewegung und der Raum, die Stimme und die Emotion, Musik und Rhythmus, die Sprache, die Geschichte und ihre Dramaturgie, eine Figur/Personage und ihre Wurzeln in der Mythologie, Masken/Objekte, die zum Leben erweckt werden usw. Und vor allem das Spielen...
Vollständiges Portfolio von Theater ohne Boden
Ragnarhof
Der Ragnarhof, früher auch Fischerhof genannt, ein ehemaliges Industriegelände aus dem 19. Jahrhundert, schafft seit über 15 Jahren Freiraum für Künstler und Kunstinteressierte im sich rasch wandelnden Brunnenmarktviertel von Ottakring. Seit Adaptierung des Gebäudes befindet sich der Ort im permanenten Kunstausnahmezustand. Im letzten Jahr (2005) wurde zwischen Baustelle und Chaos mehr Platz erschlossen und präsentiert sich jetzt in neuer Pracht. Das Fabriksgebäude bietet Platz für über 400 m²Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche sowie zahlreiche Ateliers. Nachdem sich die Renovierungsarbeiten im Ragnarhof nun allmählich dem Ende nähern, liegt es nun daran die \'theoretische Baustelle\' des Projektes in Angriff zu nehmen. Ziel ist den Ragnarhof als Kunstplattform weiterzuentwickeln und das bestehende Netzwerk weiter auszubauen.
In einem interaktiven Prozess wird Raum für Gestaltung und Integration geschaffen - ein Ort, an dem Kunst entsteht, produziert, präsentiert, rezipiert und zelebriert wird. Eine Verbindung aus Galerie und Veranstaltungsort in einer Umgebung, die stetig in Bewegung ist und zum verweilen einlädt. Der Ragnarhof bildet einen Kunstrahmen, der Leute aus den unterschiedlichsten Richtungen und verschiedenen Traditionen und Kulturen involviert, abseits eines konsumorientierten Kunstmarktes.
Vollständiges Portfolio von Ragnarhof