02.10.2013,
19:30
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TRIBÜNE LINZ Theater am Südbahnhofmarkt
Um „keine Leere aufkommen zu lassen“, ist Unterhaltung angesagt. Ein Moderator führt durch den
Abend, doch immer wieder mischen sich Figuren in das Geschehen ein, die eigentlich gar nicht da sein dürften, zwei behinderte Clowns etwa, die sich ein Kind wünschen, oder eine dicke Frau, die sich einmal als Rosenstrauch gefühlt hatte, oder ein alleinerziehender Vater, der seine tödlich verunglückte Tochter wieder zurückbekommt.
„Man ist da und irgendwann ist man wieder weg“, die Angst vor dem Tod, vor dem Verschwinden im Universum, begleitet uns ständig und „manchmal braucht man auch ein wenig Trost“.
Lotz lässt in seinem höchst intensiven und originellen Stück die universellen Fragen der Menschheit wie im Universum kreisen, variiert sie in Alltagsdingen und bringt sie dann wieder in einen größeren Zusammenhang. Doch kann es das „große Ganze“ überhaupt geben, angesichts der Vielfalt der Erscheinungen? Gibt es „eine „Sprache, die der Welt gerecht wird“, und „wer bestimmt eigentlich, was geschieht“?
Ein vielschichtiger Appell, dem eigenen Leben Sinn zu geben, wieder zu sich selbst zu kommen, aber auch mehr Empathie für andere zu empfinden. Dann könnte sich so etwas wie Glück einstellen, das wir in all unseren Ablenkungsmanövern meist vergeblich suchen, in der Unterhaltungsindustrie, in der Freizeitmanie, in der Arbeitswut. In seiner Dimension erinnert das Stück an Godot. So viel Sehnsucht hat es selten gegeben, so viel Geist, Witz und Traurigkeit auch nicht.
TEAM
MIT Michael Kuttnig, Rudi Müllehner, Clara Schächl, Claudia Schächl, Andrea Schnitt
GITARRE Rudi Müllehner
INSZENIERUNG & AUSSTATTUNG Cornelia Metschitzer
VIDEO Ulrike Hager, Barbara Windtner
LICHT & TECHNIK Michael Kment, Chris Lindorfer
SUJET & GRAFIK & FOTOGRAFIE Bernhard Mayer
PRODUKTION Tribüne Linz