Die Auseinandersetzung mit Gott, Glauben und Religion ist ein zentrales Thema in der Literatur. Woody Allen setzt sich in "Mr. Big" auf eine sehr ernste und kritische Art mit den großen monotheistischen Religionen auseinander, bettet dieses existenzielle Thema aber den skurrilen Kontext einer Kriminalgeschichte in der Tradition der hard boiled novels der 1930er bis 1950er Jahre.
Der Hardboiled detective ist ein Asphaltcowboy, nur den eigenen Vorstellungen von Recht verpflichtet. So einen hartgesottenen Typen konfrontiert Allen also der tiefgründigen Frage, ob es einen Gott gibt oder nicht.
Wir setzten diesen einsamen Wolf nun ins Wiener Nachtleben: auf touristenfreiem Gebiet, jenseits von Graben - Romantik und Riesenrad dürfen er und die Archetypen, denen er begegnet, ihren Gedanken freien Lauf lassen. So wird Woody Allen ins Wienerische übersetzt. So wie er chicagoer Charme auferstehen lässt sind unsere Figuren Strizzis und Mitzis, aber auch Rabbis und Pfarrer, die in einer ähnlichen Stimmung Antworten auf religiöse Fragen suchen.
Alltagshelden, die die unterschiedlichen Glaubensrichtungen verkörpern und vielleicht schon den fünften G´spritzen intus haben zeigen, ihre Ansichten offen und ehrlich, mit allen guten und schlechten Seiten der jeweiligen Religionen.