Kriminalgeschichte ist Kulturgeschichte:
auf den Spuren historischer Kriminalfälle führt dieses Stationentheater im öffentlichen Raum zu authentischen Schauplätzen - eine Zeitreise ins Wien des Biedermeier...
Als Vorlage zum Stück dienen historische Kriminalfälle des 19. Jahrhunderts.
Zum einen ist das
der Mord an der alten Hetzmeisterin aus dem Jahr 1830
(„Wiener Pitaval“, Edition Seyrl, Wien-Scharnstein 2000, S. 99–102),
und zum anderen
der Mord an einer betagten Hausbesitzerin auf der Landstraße
(ebd.: S. 116-122) im heutigen dritten Wiener Gemeindebezirk.
In beiden Fällen liegt eine Ursache für die Tat in den gesellschaftlichen Verhältnissen des Biedermeiers und der drückenden Armut eines Großteils der Bevölkerung.
theaterfink verwebt aus dramaturgischen Zwecken die beiden Fälle zu einem spannenden Kriminalfall, in dem nicht nur ein Mord geklärt wird: auch Kuppelei, Ausbeutung und ein Finanzskandal um ein großes Bauprojekt spielen eine Rolle.
Dank der Wiener Kriminalchronik bekommen wir Einblick in die Lebensweise jener Leute, die aus der gängigen Geschichtsschreibung ausgeklammert wurden. Wir werden sehen, ob sich unsere heutige Gesellschaft wirklich weiterentwickelt hat und wir die Verbrechen und auch die Umstände von Aufklärung und Bestrafung nur noch als skurrile Auswüchse der damaligen Gesellschaft abtun können.