Liebe NutzerInnen

Wir sind aktuell dabei dem theaterspielplan neue Funktionen zu geben. Es gibt daher Einschränkungen in der Terminansicht. Danke für euer Verständnis!

Das theaterspielplan Team.

  • Die Macht der Gewohnheit ke - Klagenfurter Ensemble - Theaterhalle 11

    Die Macht der Gewohnheit

     
    Die Macht der Gewohnheit
    Die Macht der Gewohnheit
    ke - Klagenfurter Ensemble - Theaterhalle 11
    Details
    ke - Klagenfurter Ensemble
    ke - Klagenfurter Ensemble - Theaterhalle 11

    20.11.2013,

    20:00

    @ ke - Klagenfurter Ensemble - Theaterhalle 11

    Aktuell

    Jetzt in diesem Theater:

     

    „Wir wollen das Leben nicht / aber es muß gelebt werden
    Wir hassen das Forellenquintett / aber es muß gespielt werden“.

    Komödie von Thomas Bernhard

    Eigenproduktion des klagenfurter ensemble im Rahmen des Projekts Ton.Hof.Spur.

     

    Forell-Piranhas, Collage, 2013, von Caroline

    Die letzte Produktion im Schwerpunktjahr Ton.Hof.Spur widmet sich „naturgemäß“ Thomas Bernhard, der in den späten Fünfzigerjahren regelmäßiger Gast am Tonhof war und das Ehepaar Lampersberg im Roman „Holzfällen“ als die Ikonen einer mediokren, manierierten, sich selbst entfremdeten Künstlergesellschaft beschrieb.

    Die Komödie „Die Macht der Gewohnheit“(1974 in Salzburg uraufgeführt) thematisiert das unausweichliche  Scheitern des Künstlers in seinem

    Bemühen, das perfekte Kunstwerk zu schaffen. Zirkusdirektor Caribaldis Versuche, mit seinen vier Mitspielern, dem Dompteur, dem Spaßmacher, dem Jongleur und seiner Enkelin, Schuberts Forellenquintett als „perfekte Musik“ aufzuführen, münden seit 22 Jahren regelmäßig in einer vollständigen Katastrophe.

    Dass diese Proben regelmäßig mit einer vollständigen Katastrophe enden, macht den Text nicht nur zu einer bitteren Verhöhnung aller Vorstellungen von künstlerischer Perfektion, sondern es stellt von Neuem den parodistischen Bezug zu seinem Uraufführungsort her. Insgesamt ist Bernhards zweites Festspielstück eine besonders gelungene Variante eines seiner wichtigsten literarischen Themen: des Scheiterns des Künstlers, wenn er versucht, vollkommene Kunst zu schaffen. Es ist aber auch ein Stück über Herrschaft und Macht: Um sein künstlerisches Ziel womöglich doch zu erreichen, hat sich Caribaldi seine Mitspieler bedingungslos unterworfen: „Durch diese Tür / kommen Ihre Opfer herein“, sagt der Jongleur zu ihm. „Nicht Menschen / Instrumente“.

    Außerdem formuliert Bernhard immer wieder zentrale Sätze seiner Existenzkonzeption: „Alles nur widerwärtig / alles was geschieht / geschieht widerwärtig / Das Leben die Existenz“, gesteht Caribaldi. „Wir wollen das Leben nicht / aber es muß gelebt werden / Wir hassen das Forellenquintett / aber es muß gespielt werden“.

    (Text und Foto: Privatstiftung Thomas Bernhard)

    Spielort

    ke - Klagenfurter Ensemble - Theaterhalle 11
    Messeplatz 1, Eingang Florian-Gröger-Straße
    9020, Klagenfurt

    Personen

    Bühne & Regie
    Rüdiger Hentzschel
    Regieassistenz
    Alina Zeichen
    Licht
    Gottfried Lehner
    Ton
    Christoph Bürger
    Dramaturgie
    Maja Schlatte
    Schauspiel
    Petra Staduan
    Peter Raab
    Kai Möller
    Felix Strasser
    Gerhard Lehner

    Weitere Termine

        November 2013
      • 22.,
      • 23.,
      • 27.,
      • 28.,
      • 29.,
      • 30.,
        Dezember 2013
      • 04.,
      • 05.,
      • 06.,
      • 07.,

    ke - Klagenfurter Ensemble

    Seit über 40 Jahren ist das klagenfurter ensemble die zentrale Anlaufstelle für beinahe jede Form zeitgenössischer Dramatik – dabei fungiert die theaterHALLE11 als Experimantallabor. Das geschichtsträchtige Ensemble ist ein Garant für Widerstand gegen alles, was dumpf und träge ist – sowohl innerhalb als auch außerhalb dieses Landes.


    Vollständiges Portfolio von ke - Klagenfurter Ensemble

    ke - Klagenfurter Ensemble - Theaterhalle 11

    über uns

    30 Jahre klagenfurter ensemble

    Nur wer gegen den Strom schwimmt, kommt zur Quelle: Das klagenfurter ensemble hat sich in Kärnten abseits des Theatermainstreams als Arche des kreativen Widerstands im zeit- und vorzeitgeistlichen Kulturfahrwasser fest gemacht.

    Geschichten entstehen lassen

    Formal hat der Weg des klagenfurter ensembles seit den späten Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts von der Pflege des internationalen zeitgenössischen Sprechtheater- und Kammeropernwerkes (Achternbusch, Genet, Bernhard, Beckett, Charms, Kafka, Pasolini, Wedekind, Jandl, Franzobel, Glass, Chailly, Hummel uva) mit rund 50 Ur- und 20 österreichischen Erstaufführungen über die vorrangige Hinwendung zu Texten Kärntner Theaterautoren ( Turrini, Widner, Handke, Gstettner, Staudinger, Timber-Trattnig, Liepold-Mosser, Wölfl, Winkler uva) zur Entwicklung einer spezifisch vitalen Theatersprache geführt, die basierend auf literarisch kontemporärem Textmaterial unter Einbeziehung artverwandter Ausdrucksformen (Tanz, Musik, Performance, Site Specific Theatre, Elektronische Medien, Film) die Möglichkeiten innovativer Kommunikationsstrukturen am Theater auslotet, womit auch der Wechsel vom altherkömmlich interpretatorischen „Geschichtenerzählen” (Mitweinen, Mitlachen) zum „Geschichtenentstehenlassen” (Anregung höchstindividueller emotionaler Rezeption durch gezielte ästethische Impulse) vollzogen wurde.

    Nicht nachsingen, sondern vorsingen

    Thematisch hat das klagenfurter ensemble durch die Verwendung kritischer literarischer Texte lebender Autoren längst mit dem weit verbreiteten Theaterunfug aufgräumt, Texte auf ihre Aktualität „abklopfen” zu müssen, dem Zuschauer hundertfach Vorgekautes auf neuem Service vorzusetzen, dem „Publikumsgeschmack” entsprechen zu wollen. All diese Ansätze münden einzig und allein darin, dem zunehmend hinterfragenswerteren Zeitgeist hinterherzulaufen, ihn bestenfalls abzubilden, in der Rolle des Trendsetters zu verkümmern. Also: Mut ist gefragt: nicht Themen aufgreifen, sondern Themen vorgeben, nicht Nachsingen, sondern Vorsingen! Inwieweit das Theater dem Zynismus unserer heutigen Gesellschaft beikommen kann, wurde immer wieder diskutiert und wird noch viele Generationen beschäftigen. Den unablässigen Versuch ist es allemal wert.

    Gerhard Lehner

    86 theaterproduktionen
    davon

    55 uraufführungen

    20 österreichische erstaufführungen

    ua der autoren: herbert achternbusch, tankred dorst, samuel beckett, frank wedekind, franz xaver kroetz, ernst jandl, peter turrini, eugene ionesco, pier paolo pasolini, egyd gstettner, franz kafka, georg timber-trattnig, andreas staudinger, daniil charms, franzobel, alexander widner, josef winkler, thomas bernhard, ute liepold, bernd liepold-mosser, max ernst

    ua der komponisten alfred stingl, luciano chailly, anton prestele, alexander dargomyzky, herbert lauermann, gunter waldek, franz hummel, erling wold, philip glass

    ua der musiker: anelie gahl, richard klammer, clara luzia.

    acht mal kinder- und jugendtheaterfestival “allerhand und fuß”

    fünf mal theater tanz avantgarde festival “ZWANZIG”

    kinder- und jugendtheaterfestival “mailüfterl”

    errichtung des ke-theaters im schütte-lihotzky-haus

    stückaufträge, kompositionsaufträge, workshops

    rund 400 gastspiele im in- und ausland von dublin über rom bis kairo

    zahlreiche Aufführungsprämierungen des Bundesministerium für Kunst

    beste Uraufführung des Jahres 1993/1994 im Jahrbuch der “OPERNWELT

    2000 bis 2002 Rekultivierung der Lieglgarage

    im jubiläumsjahr 2004: übersiedlung auf das sirius-gelände, eröffnung im mai mit „feuerpferd“ von georg timber trattnig, “drachenwerkstatt” von andreas staudinger,  “hunger 2015″, 3 weitere folgen, diverse autoren, “the great escape”, film “superheroes”, wanderausstellung “bürger von calais”,

    2005: “tamerlan” von michael deutsch, “stadtlabor” von andreas staudinger, sommerwerkstatt 2005

    2006: b-sides jugendkultur, live-jam-sessions, grafitti ausstellungen von kärntner jungkünstlern und jungkünstlerinnen, brakedance,…

    2007 ARTECIELO

    2010 THEATER HALLE 11

    Vollständiges Portfolio von ke - Klagenfurter Ensemble - Theaterhalle 11