Eine Frau, ein Mann in vorgerücktem Alter, eine neugierige Verwandte, ein Tagebuch mit Enthüllungen. Ein Peiniger, der nur in der Reflexion von vier Jugendlichen auftritt, eine Klassenarbeit kurz vor der Matura über eine erotisch aufwühlende Novelle von Balzac.
Auch die sexuelle Identität ist ein Thema.
Was passiert mit Menschen, die der Kindheit, der Unschuld ihrer Entwicklung zum Erwachsenen beraubt wurden? Ein apokalyptischer Reigen, der uns mit uns selbst konfrontiert.
In ihrem neuen Stück setzt sich Leitner mit dem heiklen Thema der Gewalt, vor allem der sexuellen, an Kindern und Jugendlichen auseinander. „Es geht aber nicht darum, den täglichen Gräuelmeldungen noch ein paar Skandalgeschichten hinzuzufügen,
sondern eher um die Frage: Wie gehen wir damit um ?
Im Gegensatz zum ersten Stück ( Uraufführung 2011 ): JOBS
ist der „REITER“ absolut kein autobiographisches Stück.
Die Problematik beschäftigt Leitner aber schon seit vielen Jahren.
In ihren interaktiven Programmen, in ihren Liedtexten für Kinder,
legt sie große Aufmerksamkeit auf die Stärkung der Persönlichkeit,
der Selbstbestimmung, der Abgrenzung gegen Nicht-Gewolltes.
( Anja Schmidt – freie Journalistin )