Ein Klassiker am Schauspielhaus? Das Schauspielhaus ist doch Gegenwart! Ganz genau. Und so wird es bleiben. PeterLichtsFamiliengemälde ist auch nicht irgendeine Bearbeitung von Molières Klassiker, vielmehr eine Neudichtung, eine geistreiche und amüsante Überschreibung, die den Geizigen direkt ins dritte Jahrtausend und Harpagons Familie ins „Al Bundy-Land“ katapultiert. Sparzwang und Kapitalanhäufung sind nicht nur Themen von Molières Kapitalisten des 17. Jahrhunderts, sondern der Umgang mit Geld bestimmt auch die „Grundregeln der Existenz im postutopischen Zeitalter“. PeterLichtsGeiziger ist ein Stück über Geld und Generationen: Die Alten haben das Geld und die Jungen wollen es haben, endlich den Lohn der Arbeit (anderer) einkassieren. Harpagons Kinder folgen einzig der Maxime „Erwachsensein im Kapitalismus heißt, einkaufen zu gehen“ und ignorieren den Grundsatz „Ohne Arbeit kein Lohn“. Geld offenbart sich anhand von Cléante und Elise einmal mehr als - wie Karl Marx es nannte - „chemische Kraft der Gesellschaft“, als „allmächtiges Wesen“, das unsere Beziehung zur Welt und zu unseren Mitmenschen regiert und Basis eines Systems ist, das nur eine Regel kennt: „Das Zeug muss fließen, das muss morphen.“ Geld ist nicht nur Maßeinheit, Zahlungsmittel, Objekt der Begierde, sondern die Vollendung der Warenform, es ist das „wahre Gemeinwesen“, „das Band aller Bande“. Doch was passiert, wenn jemand dieses Band durchtrennt und ein System, das auf Maßlosigkeit und Unmäßigkeit basiert, mit der Askese des Geizes konfrontiert?
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