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  • Die Beautyqueen von Leenane mo.ë

    Die Beautyqueen von Leenane

     
    Die Beautyqueen von Leenane
    mo.ë
    Details
    nicht.THEATER Ensemble
    mo.ë

    13.10.2012,

    20:00

    @ mo.ë

    „Es ist erstaunlich, wie sich der Mensch so ganz der Täuschung hingeben kann, dass das Schöne auch das Gute sei.“ - Lew Tolstoi

    Eine Geschichte voller Skurilitäten aus dem Westen Irlands mit einem Humor, so schwarz, dass einem das Lachen im Halse stecken bleibt.

    Die irische Tristesse und Aberwitzigkeit treiben Maureen Folan auf ihrem kleinen Hügel in Leenane immer tiefer in die Verzweiflung. Draußen die Hühner in schlammigen Pfützen – drinnen in der Hütte die alte, garstige Mutter, die einfach nicht sterben will. Ein Mann muss her – doch diesen Plan hat Maureen ohne ihre intrigante und perfide Mutter gemacht.

    Diese Inszenierung verschafft Eintritt in einen entstellten, aber dennoch intimen familiären Raum, dessen Atmosphäre von jahrelanger Missgunst und seelischer Grausamkeit vergoren wurde. Geprägt ist dieses Verhältnis von häuslicher Gewalt, die zwischen unterschwelliger sprachlicher Aggression und mitleidslosen Bestrafungen schwankt. 
    Das Publikum dringt in ein psychosoziales Spannungsfeld ein, in welchem es sich mit den morbiden Wunschträumen von Maureen konfrontiert sieht, die unter ihrer ausweglosen Lebenslast extreme Vorstellungen von einem schönen Leben entwickelt hat. 
    Doch Maureens Ideale verschärfen in ihrer Überbelichtung lediglich den Blick auf Sehnsüchte und Vorstellungen von Schönheit, die unsere Gesellschaft anführen.
    Je begehrenswerter etwas erscheint, desto stärker verdeckt es die porösen Seiten der Realität. 
    So wird an diesem Theaterabend auch ein Blick hinter das Postkartenidyll Irland geworfen, das mit einer langen Geschichte der Auswanderung und wirtschaftlichen Instabilität zu kämpfen hat.

    Die „Beautyqueen von Leenane“ ist ein Stück, wo alles bereits einen Makel hat, wo selbst die guten Dinge keinen angenehmen Schauer mehr mit sich bringen – wo jeder Blick auf Flecken fällt.

    Spielort

    mo.ë
    Thelemangasse 4/1
    1170, Wien

    Personen

    Regie
    Rieke Süßkow
    Bühnenbild
    Felix Huber
    Schauspiel
    Aleksandra Corovic
    Julian Ricker

    Weitere Termine

        Oktober 2012
      • 12.,
      • 14.,
      • 15.,
      • 16.,

    nicht.THEATER Ensemble

    Das nicht.THEATER Ensemble ist eine Gruppe freischaffender Theatermacher aus Wien. Im Zuge gemeinsamer Arbeit an mehreren freien Projekten entwickelte sich das Streben die Grenzen des klassischen Theaters auszuloten und zu erweitern, indem feste Verhältnisse zwischen Bühne und Zuschauer gelöst und das bewusste Erleben des Ereignisses in den Mittelpunkt gerückt werden. Abseits von normalen Theaterräumen werden nun urbane Orte zur Essenz eines durch neuartige Raum- und Inszenierungskonzepte geschaffenen subjektiven Erlebens- und Assoziationsraums. Eine Hierarchie zwischen den Wahrnehmungsebenen existiert nicht. Hören, Sehen, Riechen und Atmen stehen gleichwertig nebeneinander, wodurch die unausweichliche Liaison zwischen jenen, die spielen, und jenen, die zusehen noch enger, die gemeinsam verbrachte Lebenszeit noch intensiver erfahrbar wird. In dieser Besonderheit liegt auch das Potenzial eines Theaters für das 21. Jahrhundert. Wo Distanz durch einen technischen Fortschritt bedingt ist, der Nähe und echtes Erleben nur zu simulieren vermag, bildet Theater den Gegenentwurf einer geteilten haptischen, akustischen und visuellen Erfahrung. Es ist also das Ziel des Ensembles, ein relevantes zeitgenössisches Theater zu schaffen. Ein Theater, welches nicht im Schatten anderer Medien steht, sondern seine eigene Sprache findet, die wiederum mehr ist als ein bloßer Kommentar. Eine Sprache, die gegenwärtig ist und anstelle eines scheinbar zeitkritischen Tabubruchs eine intensive Selbsterfahrung darstellt.


    Vollständiges Portfolio von nicht.THEATER Ensemble