Zwei Paare Mitte 30: Michel und Laurence sind seit Jahren verheiratet, genauso wie Michels bester Freund Paul und Alice. Unterschiedliche Konstellationen: Denn wen man gleich zu Beginn gemeinsam im Bett antrifft, sind nicht die Ehepartner, sondern Michel und Alice. Sie treffen sich seit Monaten regelmäßig in einem Hotelzimmer in Paris und haben Sex. Doch Alice will mehr – zumindest ein gemeinsames Wochenende schwebt ihr vor. Und: Sie hat genug vom ewigen Lügen und Betrügen, will ihrem Mann die Wahrheit sagen – ganz im Gegensatz zu Michel. Würde das doch bedeuten, dass seine Frau von der Affäre erfährt. Alice gegenüber argumentiert er – ganz rücksichtsloser Agent der Täuschung – jedoch anders: Zunächst belüge sie Paul ja nicht, sie verschweige ihm nur etwas. Und dies tue sie zu seinem eigenen Besten, denn es wäre egoistisch, ihn nur, um ihr Gewissen zu erleichtern, mit der Wahrheit zu verletzen. Überdies sei Paul arbeitslos und würde es kaum verkraften, dass seine Frau ihn mit seinem besten Freund betrügt.
Doch es kommt anders, und fassungslos muss Michel mitansehen, wie sein kunstvoll errichtetes Lügenkonstrukt, in dem er es sich mit Frau und Geliebter so bequem eingerichtet hat, zusammenzubrechen droht. Und entsetzt muss er erkennen, dass die drei anderen sich als ihm ebenbürtige Meister des Bluffs erweisen und es mit der Wahrheit auch nicht allzu genau nehmen ...
Doppelmoral, Schein und Täuschung: Dem jungen Pariser Schriftsteller Florian Zeller – einer der erfolgreichsten französischen Bühnenautoren der jungen Generation – ist mit Die Wahrheit eine hinreißend raffinierte Komödie geglückt, gespickt mit temporeichen, zündenden Dialogen. Immer wenn man glaubt, die Wahrheit zu wissen, wird sie unvermittelt wieder auf den Kopf gestellt, so dass man sich bis zum überraschenden Schluss selber fragt, was denn nun wirklich die Wahrheit ist. Und ist sie überhaupt so erstrebenswert? Oder verhält es sich vielleicht doch so, wie Michel einmal sagt: „Wenn die Leute von heute auf morgen aufhören würden, sich zu belügen, gäbe es kein einziges Paar mehr auf Erden. Und in gewisser Hinsicht wäre das das Ende der Zivilisation.“
Liebe NutzerInnen
Wir sind aktuell dabei dem theaterspielplan neue Funktionen zu geben.
Es gibt daher Einschränkungen in der Terminansicht. Danke für euer Verständnis!
Das theaterspielplan Team.