Schauspiel ohne Worte • nach einer Idee des Théâtre du Campagnol • Fassung für das Schauspielhaus Graz von Viktor Bodó
In Zusammenarbeit mit der Szputnyik Shipping Company, Budapest
Ein Saal, unzählige Tanzabende und die Jahre ziehen ins Land: mal beherrscht von Aufruhr und Panik, mal vom Taumel der Begeisterung. Regimes und Regierungen wechseln und mit ihnen die nationalen Flaggen und Hymnen. Ebenso die Dresscodes: mal kommt man in Stiefeln, dann mit Turnschuhen. Die Damen tragen hochgeschlossen oder Petticoat oder Minirock. »Wird er heute Abend kommen?«, »Wer ist die Neue da drüben?«, »Sitzt meine Hose auch richtig?«, »Brauch̕ ich noch einen Schnaps?« In den Rhythmen der Tanzband spiegeln sich die Gemüter der Gäste: Ob Walzertakt der Harmonie oder Trommeln der Revolution – jede Zeit hat ihren eigenen Beat. Das Ballhaus sieht die Menschen kommen und gehen: Für sie ist es Ort der Zuflucht und Zerstreuung, des Vergnügens und der Hingabe – Schauplatz ihrer Kämpfe, Tragödien und schönsten Augenblicke. Viktor Bodós Theaterabende zeichnen sich durch außergewöhnliche Bildfantasien und kraftvolle Improvisationsmomente aus. In seiner Fassung für das Schauspielhaus Graz erzählt er nun den bekannten Film Le Bal über einen Tanzsaal im Wandel der Zeit bis in unsere Tage hinein weiter. Entlang gesellschaftlicher und politischer Kristallisationspunkte tanzt sich das österreichisch-ungarische Ensemble durch die wechselhafte Geschichte Europas: ein Abend ohne Worte, voller Komik, Wahnsinn und Poesie.