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  • Quartett Theater in der Josefstadt

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    Theater in der Josefstadt
    Details
    Theater in der Josefstadt

    10.03.2014,

    19:30

    @ Theater in der Josefstadt

    Wenn ich über irgendein Thema schreibe, interessiert mich nur das Skelett daran. Hier hat mich interessiert die Struktur von Geschlechterbeziehungen freizulegen und die Klischees, die Verdrängungen zu zerstören." (Heiner Müller)

    1980/81 entsteht unter dem Titel "Quartett" Heiner Müllers Adaption des Briefromans "Les Liaisons Dangereuses" von Pierre Ambroise François Choderlos de Laclos. Den Stoff reduziert er auf einen Dialog zwischen dem einstigen Liebespaar Merteuil und Valmont, das sich einen spielerischen Machtkampf mit mehrfachem Rollentausch liefert, der jeder Schuldfestlegung der beiden Akteure den Boden entzieht. Im Unterschied zu Laclos, der die Darstellung des sittlichen Verderbens seiner Zeit mit einem moralischen Besserungsanspruch verbindet, interessieren Müller die Täter, die ruchlose Marquise de Merteuil und der nicht minder zynische Vicomte de Valmont, die ihre Partner lediglich instrumentalisieren. Sie sind die gegenüber den Opfern interessanteren, "moderneren" Charaktere. Müller extrahiert aus seiner Vorlage den Vernichtungskampf zwischen Mann und Frau, zeigt Terror und Gewalt im Bereich intimster menschlicher Beziehungen. (Jan-Christoph Hauschild, Schlachtfeld der Liebe)

    "Während der zwanzig Jahre, die ich Heiner Müller kannte, wirkte seine Fremdheit nie beunruhigend auf mich. Sie machte mich wach, und da, wo sie mir völlig unverständlich wurde, ließ sie mich geduldig werden. Er schenkte mir zum Geburtstag einmal ein Gedicht von sich, das er fein säuberlich aufgeschrieben hatte. Darunter stand: "with affection". Die andere Sprache sollte wohl eine falsche Vertrautheit verhindern, dachte ich mir.
    Müller schätzte die unterschiedlichsten, bis zur Wahllosigkeit gegensätzlichsten Situationen. Sie schienen für ihn gleichwertig, gleichgültig in des Wortes zweifacher Bedeutung zu sein, vielleicht weil seine Literatur so eindeutig von Tod und Gewalt und Macht und Untergang handelt. Mir war immer bewusst, dass ich nur eine sehr flüchtige seiner zahlreichen Anlegestellen war, ein ganz kleiner Farbtupfer auf seiner ausgedehnten bunten Fahrt durch den gespaltenen und dann gesamtdeutschen Alltag. Ich habe mich dennoch nie – wie soll ich sagen – benutzt gefühlt, denn Müller nahm sein "Material" ernst, ging feinfühlig mit ihm um und weihte auch den Partner in seine Genusssucht ein, selbst wenn man sie nicht immer unbedingt mitvollziehen wollte." (Hans Neuenfels, Das Bastardbuch)
     

    Spielort

    Theater in der Josefstadt
    Josefstädter Straße 26
    1080, Wien

    Personen

    Regie
    Hans Neuenfels
    Schauspiel
    Elisabeth Trissenaar

    Weitere Termine

        Februar 2014
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    Theater in der Josefstadt

    Die Josefstadt ist mehr als ein Wiener Theater - sie ist eine österreichische Institution. Hier ist immer ganz besonderes Theater gespielt worden. Schon durch ihre Architektur, die eine intensive Nähe des Publikums zu den Schauspielern erzeugt, erzwingt die Josefstadt einen einzigartigen Spielstil, der den Menschen, den Schauspieler, in den Mittelpunkt stellt.

    Dabei fing die Geschichte ganz bescheiden an: 1788 wurde die Bühne im Garten des Wirtshauses „ Bey den goldenen Straußen“ in der Josefstädter Straße 26 errichtet, um dem Wirtshaus mehr Umsatz zuzuführen.

    Aber schon 1822 wurde das für den Publikumsansturm zu klein gewordene Haus durch einen Neubau mit der Fassade des berühmten Biedermeier-Architekten Josef Kornhäusel ersetzt. Eröffnet wurde das neue Haus mit Ludwig van Beethovens Ouvertüre Die Weihe des Hauses - vom Meister selbst dirigiert.

    1834 fand die Uraufführung von Ferdinand Raimunds Der Verschwender mit Ferdinand Raimund in der Hauptrolle statt. Johann Nestroy wurde hier zum Publikumsliebling. Wenig später erfolgte die Eröffnung des "Sträußel Saales" durch einen Ball, bei dem Johann Strauß Vater persönlich zum Tanz aufforderte.

    1924 wurde das Haus von Max Reinhardt nach dem Vorbild des Teatro La Fenice in Venedig umgebaut. Für Reinhardt war die Josefstadt, in der er 27 Inszenierungen erarbeitete, „wie eine alte Geige oder eine kostbare Schale“ - ein mit rotem Damast, Goldschmuck und venezianischem Lüster-Prunk ausgestatteter Raum für die Gegenwartsflucht“.

    In der jüngeren Vergangenheit haben die Direktoren Otto Schenk und Helmuth Lohner die Geschicke des Hauses gelenkt und mit legendären und höchst erfolgreichen Produktionen beeindruckt.

    Heute ist die Josefstadt mit mehr als 330.000 Besuchern pro Jahr, einem Stammkundenkreis von 20.000 Abonnenten und mit über 700 Vorstellungen pro Spielzeit (gemeinsam mit den dazugehörenden Kammerspielen im 1. Bezirk) ein wesentlicher und auch wirtschaftlich erfolgreicher Bestandteil der österreichischen Kulturszene. Als Aufführungsstätte für die besten künstlerischen Kräfte des deutschsprachigen Raumes bekannt, steht das Haus für höchste schauspielerische Qualität und lebendige Tradition.

    Die bauliche Generalrenovierung der Josefstadt wurde im Oktober 2007 großteils abgeschlossen. Für die künstlerische Erneuerung sorgt der Schauspieler und Regisseur Herbert Föttinger. Der 45jährige hat im September 2006 die Direktion der Josefstadt übernommen und mit der Uraufführung Mein Nestroy von Peter Turrini seine erste Spielzeit eröffnet. Sein Ziel ist es, die Josefstadt mit zahlreichen Ur- und Erstaufführungen zu einem Kraftmotor österreichischer Dramatik zu machen.

    Vollständiges Portfolio von Theater in der Josefstadt