Was bedeutet „Liebe“ in einer Zeit, in der die Selbstverwirklichung des Einzelnen in unserer Gesellschaft an oberster Stelle steht? Was passiert, wenn ein großes Gefühl auf eine kleine Alltagswirklichkeit prallt? Und was ist eigentlich ein authentisches Gefühl?
Um diese Fragen aus den verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten, ließ sich Joël Pommerat unter anderem von Schnitzlers Reigen, Tschechows Einaktern und Ingmar Bergmans Szenen einer Eheinspirieren. Das Ergebnis ist ein Reigen für unsere Zeit – genauso böse, liebevoll und erhellend wie der Arthur Schnitzlers. Darin argumentieren die Akteure einerseits mit unbedingten, scheinbar unverfälschten Gefühlen, andererseits mit der Macht der Konventionen und Vereinbarungen. Und es wird deutlich: Die Liebe zwischen zwei Menschen ist ungefähr so wahrscheinlich wie die Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea. Doch angesichts unserer innersten Wünsche und Begierden sind die realen Verhältnisse zwischen den Menschen unhaltbar. Diese Widersprüche schlagen bei Pommerat mitunter absurd-komische Funken.
Joël Pommerat, geboren 1963, wurde für sein Theaterschaffen in Frankreich bereits mehrfach mit dem „Molière“ ausgezeichnet. Er arbeitet als Bühnenautor, Regisseur und Leiter seiner eigenen Theatertruppe. Die Wiedervereinigung der beiden Koreas wurde 2013 am Pariser Odéon-Théâtre de l'Europe uraufgeführt. Das Landestheater Linz zeigt mit der Deutschsprachigen Erstaufführung nach Ich zittere (1 und 2) und Kreise/Visionen bereits das dritte Werk von Joël Pommerat. Schauspieldirektor Gerhard Willert inszeniert den Reigen in der BlackBox des Musiktheaters am Volksgarten.
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