Den Rabtaldirndln ist die Landlust gründlich vergangen. Eingekocht haben sie genug, selbst gemacht haben sie alles, gerechnet hat es sich nie. Sie haben es satt. Ab jetzt lassen sie einkochen. Im April schwärmt das steirische Theaterkombinat aus, um in Wiener Haushalten nach dem „Sternsingerprinzip“ Produkte für ihr Unternehmen zu gewinnen.
Das läuft so: Sie sammeln Eingekochtes und Eingelegtes, fassen dieses in einer Corporate Identity zusammen, kreieren eine Marke, machen eine Wertsteigerung, verkaufen alles sehr teuer, und der Gewinn wird dann wieder an die ProduzentInnen mit einem kleinen Abschlag ausgeschüttet. Das nennen die Rabtaldirndln fair.

Die Beweisstücke des Leids und der Ausbeutung ihrer Sammelaktion präsentieren die umtriebigen Händlerinnen am eigenen Marktstand auf dem Karmelitermarkt. Interessierte können sich dort am 26. April von 9 bis 13 Uhr über das innovative Geschäftsmodell informieren oder Schriftsteller und Knecht Bodo Hell beim Einkochen auf die Finger schauen. Die brut-Bühne wird schließlich zum Schauplatz einer „Generalversammlung“ des Unternehmens EINKOCHEN, bei der auch noch die letzten ZweiflerInnen bekehrt werden sollen. Wenn nur die Hälfte aller WienerInnen ihr momentan verfügbares Vermögen an Eingelegtem in die Geschäftsidee der Rabtaldirndln investiert, kann Großes erreicht und viel verändert werden. Auch das brut hilft mit und nimmt mit Freude während der Bürozeiten von 10 bis 17 Uhr im brut im Künstlerhaus Eingekochtes und Eingemachtes aller Art entgegen. Also raus mit den Einmachgläsern! Besser heute als morgen.

Wer vom rustikalen Charme der Rabtaldirndln nicht genug bekommen kann, kann zusätzlich am 1. Mai um 15 Uhr ihrem PICKNICK MIT ERSCHEINUNG beiwohnen. Nähere Infos ab April auf www.brut-wien.at.

Von und mit: Die Rabtaldirndln und Bodo Hell, Dramaturgie: Georg Klüver-Pfandtner