Unter dem Titel „Wusch Wusch Wusch – Absurde Szenen” präsentiert der neu gegründete Verein THEATEREI ein besonderes Programm für Liebhaber des absurden Theaters und des schwarzen Humors.
Selten bis nie gezeigte Kurzdramen des Altmeisters Samuel Beckett und des russischen Avantgarde-Literaten Daniil Charms sowie Erstaufführungen von Christoph W. Bauer und Daniel Boente werden unter der Regie von Evelyn Fröhlich in Szene gesetzt. Es spielen Tamara Burghart, Wolfgang und Oswald Hundegger. Der Theaterabend wird durch Live-Projektionen der Künstlerin Ines Steixner abgerundet.
Ab 28. März ist das Programm über die Abgründigkeiten des Seins im Westbahntheater in Innsbruck zu sehen. Den Zuschauer erwartet ein kurzweiliger wie tiefgründiger Abend mit einer Handvoll Un/Missverständnisse, etwas Pessimismus, Realismus oder gar Apfelmus?
Über die Autoren:
Der in Innsbruck lebende Christoph W. Bauer ist hierzulande bestens als Romancier, Lyriker und Hörspielautor bekannt und trat mit seinem Roman „In einer Bar unter dem Meer” gerade vor kurzem an die Öffentlichkeit. Von ihm werden zwei absurde Theaterszenen uraufgeführt.
Die Werkliste des Multitalents Daniel Boente aus Berlin-Kreuzberg umfasst zahlreiche Hörspiele, Kurzfilme, Musik, Poesie und Prosa. Ein „Schauerroman” wartet gerade auf Veröffentlichung. Er stellt sich mit zwei Kurzstücken des schwarzen Humors dem hiesigen Publikum erstmals vor.
Von Samuel Beckett (1906-1998) sind die hierzulande noch nie gezeigten Kurzdramen „Katastrophe” und „Ohio Impromptu” zu sehen. Sein zentrales Thema ist die Sinnlosigkeit des menschlichen Daseins. Mit „Warten auf Godot”, „Endspiel”, „Glückliche Tage” und „Krapp's letztes Band” - alle in Innsbruck bereits zu sehen gewesen – prägte der Ire maßgeblich das Genre des absurden Theaters.
Der St. Petersburger Avanatgarde-Literat Daniil Charms (1905-1942) ist ein Meister der Überhöhung alltäglicher Banalitäten und des Paradoxen. Etliche Szenen aus der Feder dieses kaum bekannten Literaten warten auf ihre Entdeckung durch eine breitere Öffentlichkeit. Der zeitlebens regimekritische, verfolgte, schließlich verbotene und in der Haft verhungerte Charms wurde erst nach der Perestrojka veröffentlicht.
Kurzinfos zu den Beteiligten (falls benötigt)
Wolfgang Hundegger: Nach langjährigen Engagements in Deutschland ist der gebürtige Innsbrucker seit 1991 fest verankert in der freien Tiroler Theaterszene. Neben vielen anderen Rollen spielte er „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran” und war zuletzt im Kellertheater in „Muttersöhnchen” zu sehen.
Tamara Burghart: die junge Schauspielerin beendete 2009 in Innsbruck die ehemalige Schauspielschule „Sachers” (heute Schauspielschule Innsbruck); dem Fernsehpublikum ist sie bekannt durch ihre Beteiligung bei „Soko Kitzbühl”; ihre letzten Theaterengagements waren im Rahmen des Sommerfestivals Innsbruck am Sparkassenplatz „Unentwegt tritt Sauerstoff ein” (Verein Ton/noT) und „Amazing Grace” (Verein Ein Ensemble) beim Theater trifft Festival.
Evelyn Fröhlich: Die langjährige Leiterin des Innsbrucker Kellertheaters ist dem hiesigen Publikum bestens durch ihre zahlreichen Regiearbeiten bekannt. Inzwischen arbeitet sie als freischaffende Regisseurin auch in Wien und Schwechat.
Ines Steixner: die gebürtige Tirolerin bewegte sich in den letzten Jahren neben ihrem Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaften in der freien Kunst- und Kulturszene in Wien; ihr Schwerpunkt lag auf multimedialen Video- und Lichtinstallationen sowie der künstlerischen Reflektion soziokultureller Phänomene. Neben ihrer sozialen Arbeit in der Notschlafstelle "Mentlvilla" engagiert sie sich nun auch in der freien Theaerszene in Innsbruck (Verein Theaterei)