Sonja und Ernest sind seit 40 Jahren miteinander verheiratet, leben in Paris, sind die Besitzer der größten Buchhandlung der Stadt und eines Verlages, haben gemeinsam eine Tochter (Catherine) großgezogen, die wiederum den beiden zwei reizende Enkelkinder schenkte. Das Leben der Familie scheint mustergültig, wenn da nicht noch Sonjas große Liebe Kostja wäre. Seit vierzig Jahren schwärmt, erzählt und redet die gebürtige Russin von nichts anderem, als von dem Tag, an dem sie damals, während der russischen Revolution, ihren Geliebten Kostja im Rauch der Lokomotive, am Bahnsteig, in der Menschenmenge verloren hat. Sie schwärmt von der Zeit als sie sich „über die gute Gesellschaft von Baku“ hinwegsetzte, den Skandal riskierte und sich von Kostja, „dem schönsten weit und breit, dem besten Jäger, dem besten Reiter“ entführen ließ. Die ganze Familie ist „von Kopf bis Fuß kostjanisiert, jeder von ihnen hat schon hunderte Male den Rauch der Lokomotive geschmeckt“.
Aus Liebe zu Sonja lässt Ernest die Erzählung immer und immer wieder über sich ergehen, bis zu dem Tag, an dem ein „Expressbrief aus Baku“ die Familie erreicht und ein lange verschollen geglaubter Kostja seine Ankunft in Paris ankündigt.
Wird er kommen um Sonja (wieder) zu entführen? Ist er der eigentliche Vater Catherines? Und was bedeutet dies alles für Ernest?
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Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH
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