Nestroy-Preisträger Bernd Liepold-Mosser zeigt mit seiner Neubearbeitung den Klassiker „Don Carlos“ in einer modernen, reduzierten Form. In den Mittelpunkt rücken Machtfragen einer stark kontrollierten Gesellschaft, die den Kampf um Freiheit in ein spannendes, familiäres Psychodrama einbetten.
König Philipp II regiert tyrannisch ein Weltreich, das er mit aller Konsequenz zusammenzuhalten versucht. Dementsprechend gleicht der spanische Hof einem Überwachungsstaat.
In dieser von Paranoia durchzogenen Umgebung kann sich Prinz Carlos seiner großen Liebe und Stiefmutter Königin Elisabeth nur mithilfe seines guten Freundes Marquis von Posa nähern. Elisabeth und Marquis von Posa drängen allerdings gemeinsam darauf, dass es Carlos erste Pflicht
sein muss für die Freiheit und damit gegen seinen Vater zu kämpfen. Don Carlos verliert sich jedoch in der Schwärmerei, die ihm fast zum Verhängnis wird, als Prinzessin Eboli sein Liebesgeheimnis aufzudecken gedenkt. Gesteuert von Posa und seinen strategischen Überlegungen verstricken sich alle Beteiligten zunehmend in einem Strudel aus Intrigen, Verrat und Gewalt.