die zebras bilden ironisch und mit einem Schuss Humor unser Wirtschaftssystem nach – vereinfacht, aber erschreckend realistisch.
Die SpielerInnen müssen sich ihr Geld hart erkämpfen, während der Typ von Oben, der sich noch dazu als Schiedsrichter aufspielt, Geld gibt und nimmt, wie es ihm gefällt. Der Musiker als Vertreter der Reichen hat genug Zaster und mehr aus Spaß an der Sache als aus finanzieller Notwendigkeit macht er seine Arbeit.
So werfen sich die drei SpielerInnen mitten in den neoliberalen Markt und kämpfen gnadenlos jeder gegen jeden um den persönlichen Sieg. Manchmal bilden sie Allianzen, tun sich zusammen, um gemeinsam ein Stück weiter zu kommen, doch schlussendlich geht es darum, selbst ans Ziel zu kommen und als Gewinner hervor zu gehen.
Doch wir wären nicht am Kapitalmarkt, würde es nicht noch andere Kriterien für Gewinn oder Verlust geben.
Ereignisse wie Bankenrettungsaktionen und Bonitätsabwertungen gefährden das hartverdiente Hab und Gut der SpielerInnen. Auch das Publikum spielt mit und muss Runde für Runde im „Kampf“ der Mittelschicht über den jeweiligen Gewinner abstimmen.
Menschen scheinen heute wenig Einfluss nehmen zu können auf die globalisierte, vernetzte Welt. Inwieweit sind die Systeme die uns umgeben noch durchschaubar? Wie verstrickt sind Wirtschaft und Politik? Wie korrupt die Politiker, die unsere Gesetze schmieden? Gibt es heute noch Schwarz oder Weiß?
Zeitschriften, Fernsehshows und Lebensratgeber vermitteln uns gerne und ständig den einfachen Weg zum erfüllten Leben. Alles scheint möglich zu sein. Jeder und jede hat das Potential zu einer steilen Karriere, einer prickelnden Partnerschaft und nicht enden wollendem Glück, solange man nur ein paar Ratschläge beherzigt und sich richtig ins Zeug legt. Doch nur einigen ist es vergönnt, ganz oben mitzuschwimmen. Den großen Anteil vom Kuchen teilen sich ganz wenige. Die meisten Menschen arbeiten für wenig Geld sehr viel und die Mittelschicht verliert trotzdem immer mehr an Boden.