Während die Eröffnungsproduktion dieser Spielzeit, Sinfonie des sonnigen Tages, die Gattung des musikalischen Melodrams aufgreift, bezieht sich Hunde Gottes allem voran auf das Hollywoodmelodram der 1950er-Jahre – auch wenn Rollennamen wie Dante Alighieri und Francesco Petrarca auf historische Figuren und somit auf das kulturgeschichtlich singuläre Florenz der Frührenaissance verweisen. Lange als „Hausfrauengenre“ desavouiert, als trivial, kitschig, sentimental, reaktionär verschrien, versucht das Filmmelodram vielmehr jene Problematik zu beschreiben, die entsteht, wenn soziale Anforderung und individueller Wunsch nicht zur Deckung gebracht werden können: Strutzenberger zitiert, analysiert und variiert Motive aus den Arbeiten Douglas Sirks, des zentralen Regisseurs jenes Genres, und arbeitet sich über eine Fülle von kultur- und filmtheoretischen Querverweisen ins Zentrum seines Neo-Melodrams vor; dabei denkt er in Hunde Gottes diese Form neu: als Spiel der Identitäten, als Vexierbild, als Maskerade, in der Geschlechterrollen und Hierarchien transformiert werden und sich als soziale Konstrukte erweisen.
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