Fünf AutorInnen haben sich intensiv mit den Potenzialen und Risiken der viel diskutierten Transparenzgesellschaft auseinandergesetzt. Fünf SchauspielerInnen werden die entstandenen Monologe in fünf Schaufenstern des Hernalser Spitzes spielen, im Loop. Zwei Stunden hat das Publikum Zeit, sich frei zwischen den Spielorten zu bewegen, von Monolog zu Monolog.
Im digitalen Netz gewähren wir zunehmend Ein-Sicht in unser Selbst. Die Selbstinszenierung auf diversen sozialen Plattformen dient einerseits zur Identitätskonstruktion aber auch zur Selbstvermarktung in einer Markt-orientierten Gesellschaft. Diese Transparenzsteigerung beschränkt sich aber nicht nur auf den digitalen Raum, sondern spiegelt sich auch in urbanen Lebenswirklichkeiten wieder. Wir straffen unsere Körper in den Auslagen der Fitnesscenter, sitzen in verglasten Cafés und arbeiten in überdimensional großen Fenstern. Während einerseits die Empörung über Abhör- und Datenspeicherungsmethoden zwar einen Höhepunkt erreicht, wächst zeitgleich unsere Bereitschaft, die eigene Identität transparent, gläsern zu gestalten. Bisher verborgene Lebens- und Arbeitsräume werden so einsehbar.