Maximilian Graf von Moor hat zwei Söhne: Karl führt ein wildes Studentenleben in Leipzig; Franz, der Zweitgeborene, der sich vom Vater benachteiligt fühlt, verleumdet Karl durch gefälschte Briefe als steckbrieflich gesuchten Verbrecher, so dass der alte Moor seinen geliebten Sohn Karl enterbt und verflucht. Enttäuscht und verbittert gründet Karl daraufhin mit einer Horde Studenten eine Räuberbande. Radikal in ihren Zielen – Freiheit! Stärke! Unabhängigkeit! – und in der Wahl ihrer Mittel sagen sie dem rigiden System der Väter den Kampf an. Doch bald ist Gewalt um der Gewalt willen an der Tagesordnung, Idealismus schlägt um in pure Aggression. Als Karl – von der Sehnsucht nach seiner Heimat und seiner Braut Amalia getrieben – nach Hause zurückkehrt, mündet der Bruderzwist in ein tödliches Finale.
Die Räuber sind das frühreife Geniewerk des zwanzigjährigen Friedrich Schiller. Er verhalf damit nicht nur seinem eigenen Schaffensdrang zum Durchbruch, sondern auch der deutschsprachigen Bühnendichtung zu einem ihrer Höphepunkte. Freiheit als zentrales Thema trieb sowohl Schiller als auch seinen Helden Karl um. Daher erzwang der Mannheimer Theaterdirektor Freiherr von Dalberg vor der Uraufführung 1782 aus politischen Rücksichten die Rückverlegung des Geschehens ins Mittelalter. Schillers besondere dramatische Begabung zeigt sich in der rasanten Handlungsführung und der Kontrastierung der Hauptfiguren. Die begeistert aufgenommene Premiere begründete seinen Ruhm als Theaterautor.