Die Witwe Begbick, Fatty der „Prokurist“ und Dreieinigkeitsmoses – alle steckbrieflich gesucht – haben sich in einer einsamen Gegend niedergelassen und eine Stadt gegründet. Sie nennen sie Mahagonny: die „Netze-Stadt“. In ihrem Netz sollen reiche Leute ausgenommen werden. Anfangs ziehen viele Menschen zu, die ihr Geld in Vergnügungen umsetzen. Aber bald machen sich Langeweile und Frustration breit. Das ändert sich schlagartig, als Mahagonny durch einen herannahenden Hurrikan in der Existenz bedroht wird. Wenn sowieso bald alles zu Ende ist, kann man doch alle Regeln und Gesetze hinter sich lassen und tun, was einem gefällt – schlägt Jim Mahoney vor. Mahagonny wird zwar von dem Unwetter verschont, aber es ist weiterhin alles erlaubt. Das schwerste Verbrechen besteht darin, kein Geld zu haben. So ist der moralische Verfall der Stadt nicht mehr aufzuhalten.
Kurt Weill und Bertolt Brecht sind vor allem durch ihre Dreigroschenoper bekannt. Weills epischer Musiktheaterstil mit sozialkritischer Grundhaltung entwickelte sich in der Zusammenarbeit beider Künstler. Seine Musik zu Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, die bei der Urauffuhrung 1930 in Leipzig noch auf Unverständnis stieß, spielt raffiniert mit vielfältigen Stilelementen, wie Jazz-Rhythmen, Schlagermelodien – darunter „Moon of Alabama“ – oder Parodien alter Meister. Es finden sich aber auch lyrische Musiknummern und traditionelle Formen.