~~Benjamin Lee Baumgartner kämpft einen aussichtslosen Kampf gegen die Liebe: Sein ganzes Leben lang verliebt er sich immer genau dann, wenn eine weltweite Seuche und die dazugehörige Hysterie ausbricht. Sein Schicksal beginnt in London 1988. Am Greenwich Market erliegt er dem Charme einer atemberaubend schönen Burgerverkäuferin. Kurz darauf zeigen sich bei ihm erste Symptome des Rinderwahnsinns. Als er sich 2006 in Peking in eine holländische Übersetzerin verliebt, wird ihm die Vogelgrippe zum Verhängnis.
Drei Jahre später tappt er, der Sohn einer bayerischen Hippiemutter, auf den Spuren seines angeblichen Indianervaters in New Mexico herum und begegnet zum zweiten Mal einer atemberaubend schönen Burgerverkäuferin. Sie könnte sogar seine Tochter sein. Es kommt, wie es kommen muss und Benjamin Lee Baumgartner wird das weltweit erste registrierte Opfer der Schweinegrippe. Seinen Freund, einen Schriftsteller mit Namen Wolf Haas, der Benjamins haarsträubende Geschichte aufschreibt, bittet er: »Sollte ich je wieder Symptome von Verliebtheit zeigen, musst du sofort die Gesundheitspolizei verständigen, versprich mir das.«
Der preisgekrönte Roman Verteidigung der Missionarsstellung ist ein virtuoses, literarisches Vexierspiel. Autor Wolf Haas lässt sich beim Verfertigen der Gedanken über die Schulter blicken: »Hier noch London-Atmosphäre einbauen.«
Die österreichische Regisseurin Susanne Lietzow ist künstlerische Leiterin des Projekttheaters Vorarlberg und wurde 2006 mit dem Nestroy-Preis für die beste Off-Produktion ausgezeichnet. Nach zahlreichen Regiearbeiten am Staatsschauspiel Dresden, Schauspiel Hannover und Schauspielhaus Wien inszeniert Susanne Lietzow zum ersten Mal am Schauspielhaus Graz. Die Premiere erfolgt am 12. Dezember 2014, 20 Uhr, Probebühne.