In Wien, einem multiethnischen, multikonfessionellen, balkannahen Schmelzpunkt, wollen wir einem Theater über das dunklere Erbe des Balkankrieges Raum verschaffen, gegen das Vergessen.
Dem österreichischen Publikum die Konflikte der unmittelbaren Nachbarschaft näherbringen, differenzierter erläutern sowie unseren Mitmenschen, die in den 90er Jahren aus dem Krieg zu uns geflohen sind, zum Teil wieder Tür an Tür mit den einstigen „Feinden“ leben, eine Plattform der Auseinandersetzung und Aufarbeitung bieten.
Die Grundlage zu diesem Stück besteht aus drei dramatischen Texten: den beiden Auftragsarbeiten an die bosnischen Autoren Almir Basovic und Almir Imsirevic sowie dem Stück „Das Rauschen der Bäume vor dem Haus“ der albanischen Autorin Doruntina Basha, das die Beziehung zweier Frauen zum Inhalt hat. Schwiegermutter und Schwiegertochter, die lange nach dem Ende des Konflikts im Kosovo auf einen jungen Mann warten …, die sich über diesen Verlust in ihrer sehr unterschiedlichen Art, damit fertig zu werden, einander annähern. In den beiden anderen Texten treten der Vermisste, sowie sein Mörder in Erscheinung …
Zur Zeit gelten 10000 Menschen als verschwunden. Es gibt keine Fakten über ihren Aufenthalt oder Tod.