In Schönbergs Werken, dem Liederzyklus "Buch der hängenden Gärten" und dem musikdramatischen Werk "Erwartung", spiegeln sich zwei Grundstimmungen ihrer Entstehungszeit nach der Jahrhundertwende um 1900: Aufbruch und Angst.
Zwei weibliche Stimmen führen in gegensätzliche Traumwelten. Dem erotischen Liebestraum der "Hängenden Gärten" steht in der "Erwartung" der Angsttraum des modernen Menschen gegenüber. Das ziellose Begehren des ersten Werkes wird zur angstvollen Suche im zweiten; die glitzernde Welt der Verführung mündet in einen bedrohlichen Unort.
Ein Zwischenstück, "Entreacte", verdichtet auf instrumentaler Ebene die beiden emotionalen Reisen und stellt sie in einen neuen Zusammenhang. Die entstehende musikalische und dramaturgische Symbiose stellt einen neuen Blick auf die Werke in Erwartung.