Die Teenager von heute müssen morgen das Zusammenleben der Gesellschaft organisieren und gestalten: Sie müssen die Herausforderungen von multiethnischen, demografisch schwierigen Situationen in enger werdenden städtischen Räumen meistern und die vielfältigen ökologischen, wirtschaftlichen und ethischen Probleme lösen, die ihnen aus den heutigen neoliberalen, globalisierten, egoistischen, unsolidarischen und korrupten Zusammenhängen einer Welt voller konsumsüchtiger Individualistinnen und Individualisten erwachsen. Viel Druck, Erwartung, Hoffnung lastet auf ihnen.
Die 18-jährige Katie steht an der Schwelle zum Erwachsenwerden und ist ein nach außen hin wohlgeratenes Kind einer Mittelschichtsfamilie. Eigentlich ist Katie aber ein unsicheres Mädchen ohne echte Freunde, das klaut und heimlich Schaden anrichtet und in sexueller Freizügigkeit einen Weg gefunden hat, Anschluss zu finden und Anerkennung zu genießen. An einem ganz normalen Tag gerät Katie erst in ein Auto mit drei Jungs und später in das Wohnzimmer einer pakistanischen Familie, wo sie plötzlich entscheiden muss, auf wessen Seite sie stehen, an welchen Werten sie sich künftig orientieren will. Wie Katie im Laufe des Stückes unbewusst über ihre Handlungsoptionen in Gegenwart und Zukunft nachzudenken beginnt, ist spektakulär und bewegend – nicht nur für Alters- und Geschlechtsgenossinnen der Heldin.
Der 1975 in Oberhausen / Rheinland geborene Regisseur Jan Stephan Schmieding arbeitete die letzten drei Jahre in der Dramaturgie des Konzert Theater Bern unter der Schauspieldirektion von Iris Laufenberg, wo er mit der Schauspielerin Henriette Blumenau „Bunny“ inszeniert hat. In Graz wird er einer der festen Dramaturgen am Haus sein und auch hier weiterhin Ausflüge ins Regiefach unternehmen.