In Mahalli kommt jeder Bewegungsimpuls aus der Hüfte der Frauenfigur, die Danya Hammoud auf der Bühne über ihren Körper zu uns sprechen lässt. Die libanesische Choreografin selbst verkörpert diese Figur, die sich wie das libanesische Volk noch immer im Kampf befindet. Auf Imperative reagiert sie aus reinem Überlebensinstinkt mit der Verteidigung ihres (privaten) Territoriums, definiert über ihren eigenen Körper, die Freiheit sich zu bewegen und ihre Identität als Frau.
In der Solo-Performance Mahalli wird der Körper der Tänzerin zum Territorium auf dem sich verschiedenste kulturelle Einschreibungen treffen und verhandelt werden. Formen von struktureller Gewalt als auch die Erfahrung von Krieg haben ihre Spuren hinterlassen. Mit ‚lokal‘ als auch ‚mein Ort‘ lässt sich das titelgebende arabische Wort ‚Mahalli‘ übersetzen. So verhandelt dieser Ort, dieser Körper einen Zustand zwischen Überleben und Widerstand, und sucht sich zu befreien.