Michael Laub, Regisseur und Choreograf, ist einer der Vorläufer und Protagonisten des postdramatischen Theaters. Zu Beginn der 1980er Jahre ersetzte er Schauspieler als Rollendarsteller durch authentische Bühnenpersonen und ihre persönlichen Geschichten. Seit 2002 hat er diese dramatische Praxis in seinem Format von Bühnenportraits weiterentwickelt und durch individuelle Geschichten unterschiedlicher Darsteller_innen große Theater wie das Schauspielhaus Hamburg und das Wiener Burgtheater oder gesellschaftliche Wirklichkeiten von Städten wie Rotterdam oder Istanbul portraitiert. In den letzten Jahren hat Laub immer wieder in Kambodscha gearbeitet. In seiner neuesten Arbeit konzentriert er sich nun auf Tanz und Choreografie. Dance Portraits – Cambodia ist die Reduktion der Bühnenportraits auf tänzerische Gesten und minimalisierte Bewegungsabläufe. Gleichrangig stehen Elemente des klassischen kambodschanischen Tanzkanons neben Interpretationen von Club- und Hip Hop-Tanz in Phnom Penh. Im Erleben des gleichzeitigen Nebeneinanders der zehn Figuren dieser Installation entsteht das Spannungsprofil einer asiatischen Boom-Gesellschaft zwischen stilisierter Tradition und globalisierter Gegenwart.

Vernissage: 06. Februar 2016, 20:00 Uhr, 21er Haus, Eintritt frei