„My own memory, how does it work?“ (Jacques Roubaud)
Choreographic Games verortet sich direkt im Zentrum der Diskurse zu „zeitgenössischem Tanz“ und erforscht spielerisch das Vokabular; die Grammatik, auf der sie beruhen, stets testend. Vorherrschende Erzählungen zu Kunst und Tanz, antizipierte Muster, Stile und Ästhetiken werden mittels eines Tanz- oder Textausschnitts befragt. Dazu hat eine Gruppe von „Expert_innen“, Rémy Héritier und Laurent Pichaud, die (trans)lokalen Choreograf_innen und Theoretiker_innen Philipp Gehmacher, Nicole Haitzinger, Saskia Hölbling und Anne Juren zu einem Abend choreografischer Spiele gebeten. Dabei geht weniger darum, „den Nagel auf den Kopf zu treffen“, als vielmehr Erinnerungsprozesse und die (nach innen wie nach außen gerichtete) Diskursproduktion offenzulegen; denn wir alle sind stets dabei uns zu orientieren, neu zu verorten, uns in Beziehung zu setzen zu dem, was wir sehen oder an Wissen bereits mitbringen. Können wir uns auf unser (subjektives oder kollektives) Wissen, auf unsere Analysewerkzeuge verlassen? Oder lassen sie uns im Stich zu Gunsten einer kollektiven Betrachtung, die uns auffordert Ansichten, Diskurse und Postulate zu und über zeitgenössischen Tanz zu befragen?