Das ungewöhnliche Leben der Bertha von Suttner
Bertha von Suttner (1843-1914) war eine Frau von leidenschaftlichem politischen Engagement, vielfältigen Fähigkeiten und ausdauernder Kraft. Ihr Lebensweg klingt wie der Plot eines Hollywood-Epos: Bertha, Sprössling des Kinsky-Clans, wächst als Adelige in Wien und Niederösterreich auf. Sie weigert sich, die Ehe mit einem älteren, reichen Mann einzugehen. Die Pläne, Opernsängerin zu werden, scheitern. Die Mutter verprasst mit ihrer Spielsucht das Vernögen. Bertha entscheidet sich, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen, zunächst als Gouvernante, dann als Sekretärin von Alfred Nobel. Nach der heimlichen Heirat mit dem deutlich jüngeren Arthur Gundaccar von Suttner zieht sie in den Kaukasus. Dort beginnt sie zu schreiben und kommt erstmals mit Krieg in Berührung. 1885 kehrt sie zurück und lebt mit der Familie ihres Mannes auf Schloss Harmannsdorf im Waldviertel. Dort schreibt sie ihren berühmten Roman "Die Waffen nieder!". Mit diesem Buch und ihren friedenspolitischen Aktivitäten erlangt sie weltweit Bekanntheit. 1905 erhält sie den Friedensnobelpreis. Als "Friedens-Bertha" erfährt sie Annerkennung und Spott. 1914 stirbt sie wenige Tage vor dem Ausbruch des ersten Weltkriegs.