Jesús kommt in einem Dorf in den peruanischen Anden zur Welt. Benannt nach dem heiligen Jesus aus dem Heiligenkalender der Eltern und nicht nach Jesus Christus. Mit sechs Jahren besitzt er 5 Kühe und jede Menge Aberglauben. Die Hauptstadt Lima verspricht ihm ein aufregendes Leben und gutes Geld, das er aber nicht lange halten kann. Das Verhältnis zur Musik erweist sich zu Beginn als eher zweckgebunden, doch sie wird ihn über den Urwald und das Andengebirge bis nach Paris und Madrid führen.
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Die permanente Emigration, das stetig Fremde der Sprache, das selbstauferlegte Exil, überschattet von Illegalität, führen dazu, dass seine Identität ihn jedes Mal aufs Neue überrascht und am falschen Fuß erwischt. Verwoben wird die Suche nach einer eigenen Sprache mit Gedichten des Peruaners César Vallejo, der wohl dem am nächsten kam, was Jesús, in jeder der für ihn neuen Welten, erlernen muss; zu sagen, was er wirklich sagen will, auszusprechen, was gesagt gehört, auszudrücken, was mit Worten alleine zu kurz kommt.
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Nach einer Einführungsphase mit szenischen Lesungen und einer kleineren Inszenierung 2015, in denen die Ergebnisse unserer Übersetzungen und die Möglichkeiten der Inszenierung von Prosa und Gedichten ausprobiert und analysiert wurden, folgt nun 2016 die Inszenierung dieser Experimente.
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Gedichte von César Vallejo aus;
Trilce, Poemas en Prosa, Los Heraldos Negros,
España, aparta de mí este Cáliz
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Texte von Jesús Huamán: Autobiografía de un Don Nadie