Arthur Millers 1953 uraufgeführtes Drama »Hexenjagd« basiert auf schier unglaublichen Ereignissen in der kleinen Stadt Salem im heutigen Massachusetts, wo es 1692 zu einem skandalösen Prozess kam, bei dem unzählige unschuldige Menschen wegen angeblicher Hexerei zum Tode verurteilt wurden.
Anlass für Millers Auseinandersetzung mit diesem dunklen Kapitel amerikanischer Geschichte war die in den 1950er-Jahren grassierende staatliche Hetzjagd auf "Kommunisten". Auf Basis obstruser Verschwörungstheorien kam es damals fast tagtäglich zu Verleumdung, Denunziation und Bespitzelung. Auch Miller selbst wurde nach der Veröffentlichung seines Stückes polizeilich überwacht. Als er sich weigerte, Menschen, mit denen er Kontakt hatte, als "Kommunisten" zu denunzieren, wurde eine Gefängnisstrafe gegen ihn verhängt. Sie wurde erst 1958 aufgehoben.
Heute, in einer durch politische und ökonomische Entwicklungen emotional stark aufgeheizten gesellschaftlichen Stimmungslage, in der tiefsitzende Ängste und Aggressionen, neue und alte Feindbilder das Bemühen um Sachlichkeit und Vernunft immer mehr in den Hintergrund drängen, gewinnt Millers kluge Analyse der gruppendynamischen Mechanismen von damals erschreckend an Aktualität.
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