Uraufführungen / TQW Koproduktion
Was? Wie? Und wohin? Sind die Grundsatzfragen im Übergangsvakuum von Post-Graduierung zu Berufseinstieg. Das Pilotprojekt Calibrate des Tanzquartier Wien kreiert eine Plattform des Kennenlernens, Austauschens und Heranführens an das professionelle Leben im Bereich der Performance und des zeitgenössischen Tanzes. In intensiver Zusammenarbeit in arbeitsnahen Researchlaboren der Absolvent_innen etablierter österreichischer Tanzinstitutionen – IDA (Institute for Dance Arts / Anton-Bruckner-Universität/Linz), MUK (Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) und SEAD (Salzburg Experimental Academy of Dance) – mit den renommierten Choreograf_innen Alix Eynaudi, Ian Kaler und Paul Wenninger wurde die Saat gestreut.
Alix Eynaudi führt uns mit ihrer Kollaboration in einen vagen poetischen Tanz, wobei sich Berührungen in Lyrik transformieren und sich eine ehrfurchstlose Unbestimmtheit artikuliert. Mit Paul Wenninger folgen wir einer Bewegung des Miteinander-Verflochten-Seins und untersuchen Anzeichen struktureller, emotionaler und choreografischer Körperkonditionierungen. Mit SCREENS entwickelt Ian Kaler eine Reihe von Kurz-Portraits die das Biographische als Praxis und Projektion untersuchen und begibt sich gemeinsam mit den Teilnehmer_innen in ein Set-up, das zur Rahmung wird und die Beteiligten als Projektionsflächen – SCREENS – auftreten und erscheinen lässt.
#postgraduate #EarlySeeds #TripleBill #Bedeutungsabkoppelung #GetanztePoesie #ProjectionSurface
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Alix Eynaudi wurde an der Oper von Paris zur Balletttänzerin ausgebildet. Sie arbeitete in verschiedenen Ballettkompanien, bevor sie in PARTS eintrat als die Schule eröffnete. 1996 trat Alix in die Kompanie Rosas von Anne-Teresa De Keersmaeker's ein, in der sie 7 Jahre lang mitwirkte und an der Entwicklung von 6 Stücken teilnahm: Just Before, Drumming, I said I, In real Time, Rain, April me, als auch bei Wiederaufnahmen aus dem schon bestehenden Repertoire wie z. B. Woud, Achterland und Fase.
Alix entwickelt seit 2005 ihre eigenen Stücke: Crystalll (2005), in Zusammenarbeit mit Alice Chauchat, Supernaturel (2007), Komposition (2008) zusammen mit Anne Juren, Marianne Baillot und Agata Maszkiewicz The Visitants und Long Long Short Long Short (2009), beide Projekte in Kooperation mit Agata Maszkiewicz. Erst kürzlich entwickelte Alix zusammen Kris Verdonck Exit, eine Studie über die Vorteile von Schlaf und Erholung. Ein Solo welches das Publikum zum Schlafen bringen will. Ihr letztes Stück, Monique (2012), dass von der Kunst des Bondage inspiriert wurde, ist ein Tanzduett zusammen mit Mark Lorimer.
Neben der Arbeit an eigenen Stücken, beteiligt Alix sich an Arbeiten anderer Künstler als Mitarbeiterin und Performerin. Als Performerin nahm sie an Projekten von u.a. Superamas (BIG 3, happy/end, Empire arts/politics), Kris Verdonck (I II III IIII), Anne Juren und Boris Charmatz für Manger.
Sie unterrichtet bei PARTS, Brüssel, ImpulsTanz, Wien, Reykjavik, Panetta Movement Centre, New York, Skolen for Moderne Dans / The Danish National School of Contemporary Dance und SEAD in Salzburg. Sie präsentiert ihre Arbeiten international und arbeitet weiter an neuen Projekten zusammen mit anderen Künstlern als Mitarbeiterin und Performerin.
www.alixeynaudi.com
Ian Kaler studierte „Transmediale Kunst“ in Wien und absolvierte den Pilotstudiengang „Zeitgenössischer Tanz, Kontext, Choreographie“ am hochschulübergreifenden Zentrum Tanz an der Universität der Künste Berlin. Seit 2010 entwickelt Kaler eine physische und kreative Praxis als choreografische Reihen im Austausch mit unterschiedlichen Künstler_innen. Die erste Stück-Reihe Insignificant Others, besteht aus der „rohen“ Praxis-Performance Untitled Stills (2010) und dem über 2011/2012 entwickelten Stück (learning to look sideways). In der darauffolgende Serie On Orientations (2013) entstanden die installative Solo-Performance On Orientations | one place after und ein zweiter Teil, On Orientations | Untimely Encounters. Die Videoinstallation On Orientations | Shifting the burden – eine Kollaboration mit Video-Künstler_in Anne Quirynen – wurde im Rahmen der 8.Tanznacht Berlin in der Galerie Patrick Ebensperger im August 2014 gezeigt. 2014/2015 entwickelte Kaler eine Serie von Gruppenstücken – Contingencies –, die in unterschiedlichen Versionen (für Studio/Museum/Theater) mit wechselnder Besetzung und unterschiedlicher Anzahl an Performer_innen gezeigt wurden. 2014 entwickelte Kaler zusammen mit Studierenden des BA-Studiengangs für Tanz am DOCH Stockholm the situation, eine Adaption von (learning to look sideways) für 7 Tänzer_Innen. Derzeit arbeitet Kaler an einer neuen Serie mit dem Arbeitstitel o.T.. o.T. | (the emotionality of the jaw) – das erste Stück der neuen Reihe wurde im Februar 2015 in der Halle G / Tanzquartier Wien aufgeführt. (the emotionality of the jaw) ist die erste Zusammenarbeit von Kaler mit Aquarian Jugs, dem neuen Alias der Musikerin Jam Rostron aka Planningtorock. Die Premiere des zweiten Stücks der Serie – o.T. | (gateways to movement) – war im Juli 2015 im Rahmen von ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival zu sehen.
iankaler.org
Paul Wenninger wurde 1966 in Wien geboren, ist freischaffender Tänzer und Autor, kreiert choreografischer Werke und ist Filmemacher mit Fokus auf Pixilation und Animation. Seit 1999 ist er künstlerischer Leiter des Kabinett ad Co., einer Arbeitsplattform für Künstler_innen verschiedenster Kunstrichtungen, um interdisziplinäre Projekte mit Fokus auf den Körper zu realisieren. Arbeiten mit verschiedenen Choreografen und Companien, u.a. in Frankreich mit der Cie. Catherine Diverrès am Centre Chorégraphique National de Rennes et Bretagne. Seine Arbeiten wurden international gezeigt und mit Preisen ausgezeichnet.
www.kabinettadco.at