Der Titel Die Dinge der Welt sagt: Alles. Er bedient sich einer Begrifflichkeit und Sprache, die gegenwärtig vielleicht altmodisch erscheint. Der Titel ist groß und erzählt von der Sehnsucht Zusammenhänge herzustellen und zu verstehen. Der Titel ist Herausforderung, Anmaßung und Überforderung! Die Dinge der Welt sind nicht zu fassen. Oder es gibt sie nicht mehr. Oder es sind zu viele geworden. Sie sind Situationen und Konstellationen, Materialität und Erscheinung, und wiederum neue Realitäten geworden. In Anbetracht von Chaos kommt Ordnung einem naiven Wunschdenken gleich.
Von welcher Welt also wird hier gesprochen und von welchen Dingen? Gehmacher setzt sich mit Fragen nach Zusammenhängen wie der eigenen Verortung in diesen auseinander. Wenn Begriffe wie Ding und Welt, Zeit und Raum, Objekt und Subjekt, an Relevanz verlieren und unterschiedliche „Realitäten“ Lebensgrundlage werden, muss vielleicht der allgegenwärtigen Idee von „Übergangszeit“ dieser Welt mehr Beachtung zugestanden werden.
Vielleicht sind es exakt diese Fragen und der Wunsch, dieses dringliche Verlangen zu verstehen, die ihn erneut den Versuch unternehmen lassen (eine) Haltung zu definieren, welche die Gegenwart aufsaugt, ihr aber auch etwas gegenüberstellt. Vielleicht geht es in dieser Arbeit darum eben die eigene Position zu (er)leben, wieder Boden zu gewinnen und zu akzeptieren, dass ein Überblick oder gar eine Kontrolle über die Dinge der Welt unmöglich scheint.
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KONZEPT, OBJEKTE, PERFORMANCE: Philipp Gehmacher
KÜNSTLERISCHE MITARBEIT: Astrid K. Wagner
KOMPOSITION, SOUND: Gérald Kurdian
KOSTÜM: Johannes Schweiger
DOKUMENTATION: Eva Würdinger
PRODUKTION: Stephanie Leonhardt
Produziert: Philipp Gehmacher / Mumbling Fish
Koproduziert von steirischer herbst 2016 und Tanzquartier Wien
Mit der Unterstützung von MA 7 – Kulturabteilung der Stadt Wien