Basierend auf Zeitzeugenberichten, historischen Dokumenten und literarischen Texten von Franz Werfel, Jura Soyfer u.a. spürt das teatro caprile in theatralischen und tänzerischen Streiflichtern den Fluchten während der NS Zeit nach. Der Entwurzelung dieser Menschen, ihren Strapazen in einer hochalpinen Region, ihrer oftmals tödlichen Abhängigkeit von lokalen HelferInnen inmitten kleinräumiger Dorfstrukturen und sozialer Kontrolle oder der Menschlichkeit der Grenzwächter. Dabei wird die Bedeutung lokaler Geschichte und ihrer Protagonisten innerhalb nationaler und internationaler Politik besonders sichtbar. Emotionale Dichte und historische Fakten machen „Auf der Flucht“ zu einem beeindruckenden kulturellen und künstlerischen Event. Gespielt wird im Hotel Madrisa, in Alphütten und im freien Gelände, die dargestellten Figuren und das Publikum durchmessen gleichermaßen das herrliche Gebirgspanorama mit dem einen Ziel: das Sarotla-Joch.
Natürliches Licht, Originalschauplätze und die Fähigkeit von Regisseur und Ensemble mit einem Minimum an Mitteln maximale Ausdruckskraft zu erlangen verdichten sich in der Dramaturgie dieses Stückes zu einer kammerspielengen Dichte.
Die Einbindung des Publikums schafft eine dynamische Entwicklung von Täter- Opfer- und Augenzeugenperspektiven dank der situativen Veränderungen in den Blick- und Wahrnehmungsachsen, die bei den "Mitflüchtenden" sowohl Bedrohung als auch Bedrohtwerden evozieren.
Für Gäste aus der weiteren Umgebung bietet der Besuch eine gute Möglichkeit, Gargellen kennenzulernen und in den Tagen vor oder nach der Theateraufführung die Vielfalt an gastronomischen und touristischen Angeboten auf höchstem Niveau zu genießen.
Spiel: Roland Etlinger, Katharina Grabher, Maria King, Andreas Kosek und Mark Német
Choreographie: Maria King
Regie: Andreas Kosek
Begleitung: Friedrich Juen und Herbert Egle.