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  • MARLOWE und die Geliebte von Lope de Vega Freie Bühne Wieden

    03.10.2017,

    19:30

    @ Freie Bühne Wieden

    MARLOWE und DIE GELIEBTE VON LOPE DE VEGA

    von Gerald Szyszkowitz

    URAUFFÜHRUNG

    In der diesjährigen Saison begleiten wir unseren Helden Marlowe (Johannes Terne), der seit seiner Flucht aus England in der Anonymität im Exil lebt, auf seinen Abenteuern nach Madrid, Neapel, Venedig und sogar auf die Bermudas. Dabei trifft er auf seinen Freund, Dichter- und Geheimdienst-Kollegen Miguel de Cervantes (Felix Kurmayer), dessen weltberühmten Roman „Don Quichote“ Marlowe unter dem Künstlernamen Thomas Sheldon als Erster ins Englische übersetzt. Er wird von der schönen und berühmten Schauspielerin Micaela de Luján (Michaela Ehrenstein) überredet, nach Neapel mitzureisen und wird dort sofort zum Sekretär des Vizekönigs (Alfons Noventa) ernannt. Dass aus der, zuerst kleinen Flamme, die zwischen Micaela und Marlowe, der ihr nur unter dem Decknamen Antonio de Laredo bekannt ist, plötzlich ein loderndes Feuer wird, das sogar zur Hochzeit der beiden führt, ahnt Anfangs niemand. Zudem Micaela alle Hände voll zu tun hat um ihrem Geliebten, dem großen Dramatiker Lope de Vega (Gerhart Rühmkorf), als auch den Annäherungsversuchen des Vizekönigs aus dem Weg zu gehen.

    Aber auch Marlowe muss sich gegen Verehrerinnen erwehren, hat nicht nur die Vizekönigin (Eva-Christina Binder) ein Auge auf ihn geworfen, sondern auch die kluge Marita Morales (Christina Jägersberger), die unserem Helden, auf Befehl ihres Geheimdienstes, bei Tag und Nacht folgen sollte, um mehr über den mysteriösen Fremden, der „Italienisch spricht wie ein Venezianer und Englisch wie ein irischer Bänkelsänger“, heraus zu finden. Nebenbei sollte Marlowe auf Geheiß des englischen Botschafters Henry Wotton (Wilhelm Seledec) auch noch für den Britischen Geheimdienst spionieren, die „Türken bei Kreta in Schach halten“ und der englischen Krone die Bermudas sichern. Ob dafür neben dem ganzen Liebes-Wirrwarr noch Zeit bleibt wird sich zeigen.

    Eines ist jedenfalls klar, die Linie zwischen Wahrheit und Lüge ist in dieser Komödie eine sehr feine und immer wieder stellt sich die Frage: Was für ein Mensch ist nun dieser Antonio de Laredo … Thomas Sheldon … MARLOWE eigentlich?

    MARLOWE und DIE GELIEBTE VON LOPE DE VEGA wurde von Gerald Szyszkowitz als Fortsetzung von DAS FALSCHE GESICHT oder MARLOWE IST SHAKESPEARE, das in der Saison 2016 seine Uraufführung feierte, verfasst und eröffnet dem Publikum, neben historisch belegten und neu entdeckten Fakten, ein phantastisches Abbild zwischenmenschlicher Wirrungen und eine Vorstellung dessen, wie Marlowe seine Zeit im Exil verbracht haben könnte. Musikalisch begleitet werden die Vorstellungen von Béla Fischer an der Violine.

    Man darf sich also wieder auf einen spannenden, gefühlvollen und vor allem amüsanten Abend in der Freien Bühne Wieden freuen.

    Mit: Eva-Christina Binder, Michaela Ehrenstein, Christina Jägersberger, Felix Kurmayer, Alfons Noventa, Gerhard Rühmkorf, Wilhelm Seledec und Johannes Terne als Marlowe

    Violine: Béla Fischer

    Regie & Buch: Gerald Szyszkowitz
    Assistenz: Stefanie Gmachl

    Kostüme: Babsi Langbein
    Foto: Rolf Bock

    Spielort

    Freie Bühne Wieden
    Wiedner Hauptstr. 60b
    1040, Wien

    Personen

    Regie
    Gerald Szyszkowitz
    Regieassistenz
    Stefanie Gmachl
    Schauspiel
    Alfons Noventa
    Violine
    Bela Fischer
    Schauspiel
    Johannes Terne
    Michaela Ehrenstein
    Felix Kurmayer
    Gerhart Rühmkorf
    Christina Jägersberger
    Eva-Christina Binder

    Weitere Termine

        Oktober 2017
      • 04.,
      • 05.,
      • 06.,
      • 07.,

    Freie Bühne Wieden

    Gründung der Freien Bühne Wieden

    Das Haus Wiedner Hauptstraße 60 b, in dem heute die Freie Bühne Wieden ihre Uraufführungen präsentiert, ist im Mittelalter ein Kloster gewesen. Im Garten sieht man noch den Chor der Kirche. Zur Zeit von Joseph dem Zweiten wurde allerdings aus dem Kloster die verrufendste Wiener „Spielhölle", aus der so viele Gäste total abbrennt' herausgekommen sind, dass das Haus im Wiedner Volksmund 'das abbrennte Haus' heißt. Im neunzehnten Jahrhundert hieß das Gebäude auch 'Villa Wiesenthal'.

    Die Freie Bühne Wieden wurde in diesem mittelalterlichen Klosterbau mit der barocken Gartenfassade von der Schauspielerin Topsy Küppers 1976 in demselben Raum eröffnet, in dem schon der junge Bruno Kreisky in einem altgriechischen Chor aufgetreten ist. Er ist im Haus Rainergasse 29 aufgewachsen, und in den Zwanzigerjahren war in der Wiedner Hauptstraße 60 b das Heim der Sozialistischen Arbeiterjugend, „Ich bin dort allerdings immer“, schreibt er in seinen Memoiren, „in einem blauen Gabardineanzug mit passender Krawatte aufgekreuzt, weil ich meiner Mutter vorgaukeln musste, ich ginge zur Tanzschule Elmayer.“

    Topsy Küppers feierte gleich mit dem Eröffnungsstück „Heute Abend Lola Blau“ von Georg Kreisler in ihrem neuen Theater einen großen Erfolg. Sie leitete das Privattheater dann fünfundzwanzig Jahre und holte immer wieder auch die bekanntesten Persönlichkeiten der großen Theaterwelt auf die kleine Bühne, von Christiane Hörbiger mit „Die Welt von gestern“ nach Stefan Zweig bis Schmuel Rodensky mit „D'klejne Menschelach“.

    Am Silvesterabend 2000 hat sie ihre Bühne dem Autor und Regisseur Gerald Szyszkowitz übergeben, von dem sie bereits zwei Stücke uraufgeführt hatte. Er stellte sich die Aufgabe, die Freie Bühne Wieden als Uraufführungsbühne zu führen.

    Seit 1. Jänner 2010 leitet die Schauspielerin und Regisseurin Michaela Ehrenstein das Theater „Freie Bühne Wieden“. Sie spielte und inszenierte bereits unter der Direktion ihres Vorgängers Gerald Szyszkowitz, der das  Theater als Uraufführungsbühne etablierte. Seit Beginn der Direktionszeit von Michaela Ehrenstein gelangten 45 Stücke erfolgreich zur Uraufführung. Der Schwerpunkt liegt auf österreichischen und deutschen AutorInnen. Einige Uraufführungen hat sie selbst inszeniert wie „Sindelar“ von Wilhelm Pellert, „Kleingeldaffäre 3“ von Elfriede Hammerl, „Doppelter Boden“ von Ernst Jürgen Dreyer, „Geheimakte Tripolis“ von Matthias Mander oder „Mein Mann hat Facebook“ von Stefan Vögel. Aber auch Erstaufführungen oder selten gespielte Stücke englischer, amerikanischer und australischer AutorInnen sind auf dem Spielplan zu finden wie „Freuds letzte Sitzung“, „Frost/Nixon“ oder zuletzt 2020 „Zorn“. Unter den wenigen Nicht-Uraufführungen nimmt Ehrensteins Inszenierung von „Becket und die Ehre Gottes“ einen besonderen Platz ein, mit der es ihr 2017 eindrucksvoll gelang, das seit Jahrzehnten in Vergessenheit geratene Stück mit 18 Personen! wiederzubeleben. 

    Die Würdigung großer und vielschichtiger Frauen sind  eine weitere markante Säule des Spielplans der Freien Bühne Wieden. Stücke über die Erfinderin Hedy Lamarr, Weltstar Marlene Dietrich oder Politikerin Melina Mercouri hat Michaela Ehrenstein, die auch für ihre Chansonabende geschätzt wird, als Schauspielerin gestaltet. 2012 verkörperte sie in ihrem Stück  „Ich will!” die österreichische Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner.

    Neben Uraufführungen, selten gespielten Stücken und Biographien großer Frauen und Männer gehören Lesungen und literarisch-musikalische Kleinkunst zum Repertoire der Freien Bühne Wieden, die Tradition und Neues mit Niveau verbindet. 

    Vollständiges Portfolio von Freie Bühne Wieden