KOMTESSE MIZZI oder DER FAMILIENTAG
Komödie in einem Akt von Arthur Schnitzler
In dieser Komödie hat jeder vor jedem Geheimnisse. Diese werden zwar nach und nach preisgegeben, aber direkt ausgesprochen wird in dieser elegant und souverän vorgetragenen Konversationskomödie fast bis zum letzten Satz nur scheinbar Nebensächliches. Obwohl alle das Eigentliche ganz genau spüren, dass nämlich die Liebe zwischen zwei Menschen das wirklich Wesentliche ist.
Das beste Beispiel für dieses hintergründige Spiel sind die Komtesse Mizzi selber und ihr Herr Papa, der alte Graf.
Die Komödie beginnt nämlich damit, dass der alte Herr von seinem Freund, dem Herrnhausmitglied Egon Ravenstein besucht wird, weil der ihm seinen mittlerweile 17- jährigen Sohn Philipp vorstellen will. Der Graf tut sehr erstaunt und erkundigt sich auch sofort nach der Mutter des Jungen. Ravenstein schwindelt ihm schnell was vor, und der Graf hilft seinem Freund auch noch beim Lügen, obwohl der Großvater schon seit Jahren weiß, seine Tochter Mizzi ist die Mutter. Aber keiner gibt dieses Wissen zu erkennen. Weder der Graf, noch die längste Zeit der Autor Schnitzler. Zielsicher hilft der Großvater nun aber gleich sehr bewusst mit, die späte Ehe seiner Tochter, der Komtesse Mizzi, mit seinem alten Freund Ravenstein anzubahnen, und schließlich kann er seine Tochter auch tatsächlich überreden, gemeinsam mit dem Vater und dem Sohn - und dem Vater des Sohnes – mit dem Nachtexpress an die Nordsee zu reisen.
Johannes Kaiser als Graf Arpard Pazmandy
Anita Kolbert als Mizzi, seine Tochter
Johannes Terne als Egon Fürst Ravenstein
Christine Renhardt als Lolo Langhuber
Pierre Gold als Phillipp, Sohn von Fürst Ravenstein
Gerhard Rühmkorf als Professor Windhofer
Roland Weber als Wasner
Stefanie Gmachl als Stubenmädel
Wilhelm Seledec als Diener
LITERATUR
Lustspiel in einem Akt von Arthur Schnitzler
Vor die Wahl gestellt zwischen ihrer Schriftstellerei und der Ehe mit ihrem sehr misstrauischen Bräutigam Baron Klemens, entscheidet sich die ambitionierte Jungautorin Margarete schließlich doch für die Ehe und wirft ihren knapp vor der Auslieferung stehenden Roman ins Feuer. Warum? Ihr Münchner Exfreund Gilbert, genannt Schilbér, schaut bei ihr in Wien vorbei, und im Dialog ergibt sich, beide haben die Geschichte ihrer Beziehung in jeweils einem eigenen Roman verarbeitet. Natürlich hat jeder der beiden Autoren die Spuren kräftig verwischt, und doch ist beiden ein Lapsus unterlaufen, beide Schriftsteller haben ihren Briefwechsel Wort für Wort in den jeweiligen Romantext eingefügt. Also brennt der Roman, und die Ehe ist gerettet.
Michaela Ehrenstein als Margarete
Alfons Noventa als Klemens
Felix Kurmayer als Gilbert
Regie: Gerald Szyszkowitz
Assistenz: Stefanie Gmachl
Kostüme: Babsi Langbein
Fotos: Rolf Bock